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Vortrag und Diskussion in Berlin

Entfällt leider wegen Krankheit!

Mittwoch, 13. Juli, 18:30 Uhr
Humboldt-Universität Berlin
Der Raum wird bei Facebook bekanntgegeben.

Zwischen Kindergeburtstag und Volkssturm

Die Mobilmachung der guten Deutschen

Mit Clemens Nachtmann

War die „direkte Demokratie" noch vor etwa anderthalb Jahren trotz aller praktischen Ansätze eine im wesentlichen akademische Debatte und hatte der Pegel der allgemeinen Erregung und die Bereitschaft der Deutschen, den engagierten Aktivbürger zu geben, mal wieder einen Tiefstand erreicht, so hat der Sommer 2015 alles schlagartig verändert: seither ist die allgemeine Mobilmachung keine Metapher mehr, sondern fast eine Untertreibung für eine rundum grauslige Realität. Denn im zweiten Halbjahr inszenierten die Deutschen zur endgültigen Wiedergutwerdung ihr zweites „Sommermärchen" - vom ersten dieser Art aus dem Jahr 2006 übernahm man stillschweigend das Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden", mit dem Unterschied, daß diesmal nicht Fußballmannschaften und ihre Fans auf begrenzte Zeit willkommen geheißen wurden, sondern eine vom Wahnsinn geschüttelte, d.h. von der irren Hoffnung, den Endsieg und Weltmeistertitel im Trauerarbeiten erringen zu können, umgetriebene Bundesregierung kurzerhand die Grenzen für Flüchtlinge aus islamischen Ländern öffnete und pauschal alle willkommen und dauerhaft sich ansiedeln hieß, die hereinströmten. War das Massenspektakel 2006 von staatlichen und privaten Stellen vorbereitet und professionell gemanagt worden, so folgte das Willkommensspektakel vom letzten Sommer dem sattsam bekannten Muster deutscher Katastrophenpolitik: man schafft unhaltbare Zustände, die man im selben Moment zum unabwendbaren Schicksal erklärt, in das sich wiederum alle freudig zu fügen haben. Angela Merkels Beschluß, die Grenzen zu öffnen, war eine Spekulation auf die Mitmachbereitschaft der Landsleute und eine kaltschnäuzige Erpressung der anderen europäischen Länder. Während jedoch der Versuch, die europäischen Staaten als Erfüllungsgehilfen einer deutschen Moralisierung der Politik zu funktionalisieren, gründlich mißlungen ist, haben die Landsleute die in sie gesetzten Erwartungen übererfüllt und sich als überdimensionale NGO betätigt, die dem Staat nicht nur rein organisatorisch alle Aufgaben abgenommen hat, auf die er nicht vorbereitet war, sondern die bei dieser Gelegenheit auch gleich die kurrente antirassistische Staatsraison inclusive der darin eingeschlossenen Feinderklärung bekräftigt hat: Flüchtlinge sind Träger einer Kultur, die „uns" bereichert, andere Kulturen, auch und gerade der Islam, sind unbedingt zu respektieren und zu achten - und wer dies anders sieht, ist ein Rassist, Fremdenfeind oder gar ein Nazi. Die als „Willkommenskultur" vermarktete Massenmobilisierung ist eine Mischung aus islamophilem Kindergeburtstag und antirassistischem Volkssturm, bei der es nicht um Flüchtlinge geht, sondern um die Selbstdarstellung der Deutschen und um eine weitere Etappe im Bemühen, die postnazistische Gesellschaft zum multikulturellen Stammesverband umzurüsten.

Der Vortrag zeichnet die Grundlinien dieses Prozesses nach, unter besonderer Berücksichtigung des Sozialcharakters, der sich darin ausspricht und mit besonderem Augenmerk auf alle jene Kapitulanten des Intellekts, die sich bis in antideutsche Kreise hinein als Schönredner der Islamisierung betätigen, die dieser kommunitären Regression notwendig innewohnt.

Eine Veranstaltung der HUmmel Antifa im Rahmen der Maiwoche 2016 »Rackets on the rise. Zur Dialektik von Klatschen und Beklatschen«

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