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Buchvorstellung und Diskussion in Berlin

Sonntag, den 4. Mai 2014, um 19:30 Uhr
Schankwirtschaft Laidak, Boddinstraße 42/43, Berlin (Neukölln)

Drei Studien zu Paulus

Über den Zusammenhang von Gesetz, Erlösung und Antisemitismus im Christentum

Mit Thomas Maul

Klappentext: Stünden die Christen derart im Bann des Selbstopfers, als sie sich dessen jüdisch-messianischen Sinns sowie der Dialektik von Urchristentum und Kirche mit Blick auf die Notwendigkeit rechtlicher Vermittlung in einer unerlösten Welt endlich bewusst würden, es gäbe keinen christlichen Antisemitismus mehr, es wäre das Christentum überhaupt erst bei sich selbst.

Aus dem Vorwort: Kritische Theorie teilt mit dem Judentum auch und eben gerade jene so notwendige wie utopische Dialektik von Gesetz und Erlösung, die sich in Anlehnung an Gershom Scholem und Sigmund Freud so fassen lässt: Das Gesetz, das vor dem Bösen schützt, und die Erlösung, die auf das Gesetz verzichten kann, weil sie das Böse überwunden hat, sind voneinander nicht streng geschieden. Vielmehr wird so etwas wie Erlösung in der Wirklichkeit erst denkbar, wenn die Aufweichung des Gesetzes mit mindestens im selben Maß gelingender Sublimation aggressiver Triebregungen (denn diese sind ganz allgemein das Böse) einhergeht. Indem sie die in Hinsicht auf ihre ursprünglichen Ziele notwendig enttäuschten Triebregungen im wahrsten Sinne des Wortes verzärtelt und ihnen statt grob-sinnlicher Abfuhr ästhetische Entwicklung öffnet, steht Sublimation im Mittelpunkt einer nicht-barbarischen Hoffnung auf die Versöhnung von Individuum, Gesellschaft und innerer wie äußerer Natur, von Geist und Leib. Nur Sublimation also macht es möglich, das Gesetz als Schutz vor dem Bösen ohne traumatischen Verzicht zu befolgen – und es damit zu erfüllen und zugleich überflüssig zu machen: säkularisierter Gehalt des Messianischen. Im Christentum dagegen schrumpft diese Dialektik zur Aporie einer zunächst von Paulus und vom Urchristentum repräsentierten messianisch-apokalyptischen Religion, die unter der Verzögerung einer bald aufs Unbestimmte verschobenen Parusie leidet, welche die endgültige Versöhnung wäre, und deshalb den Gesetzeszwang in Gestalt des Kirchenrechts – des Katholizismus – widerwillig wieder aufrichten muss. Ausdruck dieses je historisch-gesellschaftlich vermittelten Widerwillens – immer auch: Verdrängung der Dialektik von Gesetz und Versöhnung – ist der Antijudaismus, der nun Bekehrung und Bekämpfung der Juden (als Vertretern des Gesetzes) zur Voraussetzung der Erlösung (vom Gesetz) macht.

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