Nach der Kölner Silvesternacht sollte Hannah Wettig in einem Artikel für die Bundeszentrale für politische Bildung erörtern, ob ein Zusammenhang zwischen bestimmten kulturellen/religiösen Hintergründen und sexualisierter Gewalt gegen Frauen existiere. Ihr Artikel wurde von der Redaktion abgelehnt, da sie diesen Zusammenhang nicht dekonstruierte, sondern den politischen Islam und sein Frauenbild als konstitutiv für diese Art der Übergriffe auf Frauen im öffentlichen Raum ausmachte: „Es gehört zum politischen Programm der Islamisten, Frauen, die ohne Kopftuch oder ohne männlichen Begleiter auf die Straße gehen, zu diffamieren und als Freiwild freizugeben.“ Die EMMA druckte den Artikel ab, wofür das Blatt von postmodernen Feministinnen heftig gescholten und des Rassismus bezichtigt wurde. Diesen Feministinnen entgegnet Wettig, dass sie die sexualisierte Gewalt in Köln relativierten, durch einen falschen Rassismusbegriff Kritik am Islam verunmöglichten und damit Islamisten in die Hände spielten. Hannah Wettig spricht über die Frauenverachtung in vom Islamismus geprägten Ländern, das Kopftuch als politisches Symbol und Imame, die sexuelle Gewalt gegen unverschleierte Frauen zur moralisch unbedenklichen Tat erklären. Die „enthemmte Linke“, die alles in Frage stellt, aber jede Kritik am Islam als ‚islamophob’ zurückweist, hat mit ihrem Islamappeasement den Erfolg rechter Parteien erst ermöglicht und lässt säkulare, islamkritische Muslime im Stich, ja bekämpft diese sogar. Eine Kritik des Antisemitismus ist dem intersektionellen Feminismus begrifflich gar nicht mehr möglich, sodass diese feministische Theorie im Hass auf den jüdischen Staat linke Aktivisten und fundamentalistische Muslime vereint.
Auch in Freiburg ist die Linke unfähig mit sexistischer Gewalt umzugehen, wenn sie nicht von weißen Männern verübt wird, wie sich im Umgang mit den Problemen im White Rabbit gezeigt hat, da die Antirassisten das Gleichheitsideal gegen jede gesellschaftliche Realität aufrecht erhalten wollen. „Doch dass Anschläge von »Allahu Akbar« brüllenden Terroristen, zu denen sich djihadistische Mörderbanden stolz bekennen, nichts mit dem Islam zu tun hätten und Misogynie nichts mit einer streng patriarchalen Erziehung, kann wirklich bloß glauben, wer beim Studium poststrukturalistischer Meisterdenker gelernt hat, Kausalität an sich für eine westliche Verschwörung zu halten.“ Auch die Stadt beteiligt sich offensiv am Kulturrelativismus, unterwirft sich zwecks kulturellem Austausch und interreligiösem Dialog dem iranischen Regime, steht diesem im Kampf gegen „Islamophobie“ entschlossen zur Seite und schweigt munter zu dessen Repression nach innen und Aggression nach außen, die nicht zuletzt gegen Israel gerichtet ist. Jörg Huber weist die Grundannahmen des postmodernen Antirassismus als Staatsideologie aus. Das spätbürgerliche Ideal allgemeiner Gleichheit behauptet eine internationale und multikulturelle „Einheit in Vielfalt“, um die real existierenden Konflikte und Widersprüche zu verdecken. „Kultur soll nur noch im Plural als buntes Spektrum einer in ihrem innersten eigentlich schon geeinten Menschheit erscheinen, die bloß darauf wartet, dass sie durch keine Diskriminierung mehr künstlich auseinanderdividert wird“. Die Erkenntnis, dass das bürgerliche Gleichheitsideal an den Widersprüchen der warenproduzierenden Gesellschaft notwendigerweise scheitert, wurde mit Marx auf den Müllhaufen der Geschichte geworfen und anstatt eine befreite Gesellschaft anzustreben, führt der linksliberale, kulturalistische Angriff auf den demokratischen Nationalstaat und die individuellen Freiheiten, die dieser partikular gewährt, in die gesellschaftliche Regression.
Veranstaltet vom Referat gegen Antisemitismus und dem Jungen Forum der DIG Freiburg