Liebe Freundinnen und Freunde Israels und des Westens überhaupt,
einer der Hauptgründe, am 24.9. nicht zur Wahl zu gehen, liegt darin, dass Sie unter den Parteien mit Aussicht auf mehr als ein Prozent der Wählerstimmen, abgesehen von einem alternativen Wladimir-Putin-Fanclub, ausschließlich solche finden, die sich einem israelkritischen antifaschistischen Block angeschlossen haben, dessen vornehmstes Anliegen es ist, bunte Vielfalt anzupreisen und vor nationalistischem mithin braunem Gedankengut zu warnen. Diesem Block, dem rund 90 Prozent der Wählerstimmen sicher sind, gehören all Ihre coolen Freunde und Bekannten vom Nebentisch in der angesagten Kneipe im angesagten Kiez an. Die werden fundamentaloppositionell einer alles entlarvenden satirischen Anti-Partei ihre Stimme geben, die mit Lynchphantasien gegen rechts mobilisiert und landauf landab die Parole „Hier könnte ein Nazi hängen“ plakatiert.
Wenn Leute auf Plakaten eine lächelnde junge Frau im schulterfreiem Kleid neben einer unter einem schwarzen Sack mit Sehschlitz verhüllten anderen Frau abbilden und darunter schreiben: „Bunt statt braun – Gesicht zeigen“, dann kann man dagegen auch dann nichts einwenden, wenn die Urheber sich „Die Hannoveraner“ nennen und vermutlich gegen die Parole, „Hier könnte ein Kinderschänder hängen“ nichts einzuwenden hätten. Wer als Replik in antifaschistischer und natürlich satirischer Absicht der Burka-Frau einen NPD-Nazi an die Seite stellt und „Burkapflicht für Nazis – Hackfressen verdecken! Partei-Grau statt Nazi-Braun“ textet, wird mit Notwendigkeit jeden Einwand gegen die größte antinationale Bewegung der Welt vermeiden und stattdessen deren Kritiker pauschal als barbarische Staatsfeinde abmeiern. Das trifft irgendwann den von Burka-Frauen und ihren Hipsterbart tragenden Männern umstellten jüdischen Nationalstaat, der seine Grenzen schützt und im Inneren den mit ihm solidarischen Angehörigen des je aktuellen Judenmörders mit Planierraupen zurecht das Haus zerstört, aus dem das Unheil kam und bei nächster Gelegenheit wieder kommen könnte.
Liebe Freundinnen und Freunde Israels und des Westens überhaupt,
Sie alle haben im April 2017 mit Empörung die nötigenden, von tiefer Feindseligkeit erfüllten Einlassungen von Außenminister und Bundespräsident gegen Israel angesichts ihrer Staatsbesuche dort zur Kenntnis genommen. Sie alle haben mit Ekel die Verbeugung Steinmeiers vor dem mit europäischen Geldern errichteten Mausoleum eines notorischen Judenmörders gesehen und sich ganz ohne ironischen Hintersinn geschworen, wen immer Sie kennen, der es mit diesem Präsidenten und diesem Außenminister hält und deren unverhohlen deutschen Drohungen gegen den jüdischen Staat beipflichtet, die Freundschaft aufzukündigen. Sie glauben, dass sie die coolen Jungs und Mädels der lustigen Runde am Nebentisch davon ausnehmen können, wissen Sie doch, dass auch die meisten von denen „gegen jeden Antisemitismus“ und für Israel sind. Was aber machen Sie, wenn der von allen an der lustigen Runde Beteiligten angehimmelte Chef-Satiriker seinerseits den Caterpillar bemüht, wie am 25.4.17 auf Facebook geschehen, was dann so klingt: „Lustig, zum ersten Mal sind meine Sympathien fast überwiegend auf Sigm. Gabriels Seite… Ich würde Netanjahu mit ein paar Planierraupen besuchen, ihm das Wasser abstellen und ihn ein bisschen anderweitig demütigen.“
Sie könnten sich selber ernst nehmen und der Empfehlung der Redaktion Bahamas folgen, die zuletzt 2005 einen Nicht-Wahl-Aufruf gegen einen notorischen Israel-Feind herausgegeben hat, der 1991 die irakischen Raketenangriffe auf Israel als „die logische, fast zwingende Konsequenz der israelischen Politik gegenüber den Palästinensern und den arabischen Staaten“ bezeichnet hatte, ohne das je widerrufen zu haben. Während der Abgeordnete Ströbele in seiner Partei wegen dieser Aussage immerhin heftig kritisiert wurde, hat Martin Sonneborn, der Chef-Satiriker und Vorsitzende von Die Partei, seine Facebook-Worte nicht nur nicht widerrufen, mit ihm hat die gesamte coole Runde in Ihrer Stammkneipe achselzuckend geschwiegen und sich kichernd über Moralapostel von einer Insel und von anderswo mokiert, die einfach nicht lustig sein können.
Sie müssen also, wenn Sie es mit Israel und dem Westen überhaupt ernst meinen, sofort in ihrem Umfeld unter dem Motto „keine Stimme für Die PARTEI!“ agitieren, auch auf die Gefahr hin, als humorloser Spielverderber dazustehen. Tun sie es nicht, dann geben Sie sich auf, zucken mit den Achseln und machen giggelnd die jüngste Parole von Die PARTEI: „Weil ich mir egal bin.“ zu der Ihren.
Am Freitag, den 22.09.2017, wird Justus Wertmüller über den Untergang der Satire im juvenilen Gekicher einer Szene vortragen, die sich über den Slogan „FIcki-FAacki – Kicker Kacki“ nicht mehr einkriegt.