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Aufruf zur Kundgebung in Berlin, am Samstag, 22.11.03, 11 Uhr

U-Bhf. Wilmersdorfer Str./ Ecke Krumme Str.

 

Gegen den antisemitischen Aufmarsch zum „Al Quds-Tag“, 22.11.03

 

Kein Fußbreit den Islamisten!

 

Redebeiträge

0. Begrüßung (Sören Pünjer)
1. Grusswort von Samuel Laster
2. Marburger und Berliner Bündnis gegen IG-Farben
3. queer.for.israel
4. Liberté Toujours
5. Redaktion BAHAMAS
6. Initiative Potsdamer Abkommen



Obwohl die europäische Öffentlichkeit schnell verstand, daß sich das Massaker in zwei Istanbuler Synagogen am 15. November gegen Israel richtete, möchte sie dem israelischen Außenminister Sylvan Shalom nicht folgen, der am Tag des Anschlags meinte, die einseitige anti-israelische Berichterstattung in den europäischen Medien „ermutigt den verbalen Terror, der zu physischem Terror führt, wie wir ihn heute in Istanbul erleben mußten.“ (zitiert nach Haaretz, 16.11.03) Der Tagesspiegel antwortete postwendend mit einer Kommandoerklärung: „Jeder Kritiker, jeder Gegner wird für antizionistisch, antiisraelisch und antisemitisch erklärt. Das entspricht dem Weltbild der islamistischen Mordbanden – nur eben umgekehrt. Die Terroristen von Istanbul setzten das Juden-tum mit dem israelischen Staat gleich und den mit der Politik der aktuellen Regierung. Die Nähe der israelischen Argumentation zur extrem-islamistischen müßte die Regierung in Jerusalem aufschrecken.“ (16.11.03) Die Opfer des Massakers sind also nicht Opfer islamistischer Mörder, die hier unter der Hand zu „Kritikern“ werden, sondern der israelischen Regierung, die die Juden mit ihrer Politik zu Geiseln macht: Die Juden sind wie immer selbst schuld.

Die wohlfeile Empörung über die Attentate mischt sich mit Empörung über Shaloms Bemerkung. Dabei hatten eben 59 Prozent der EU-Bürger in einer Umfrage kundgetan, daß sie Israel für die „größte Bedrohung des Weltfriedens“ halten. Zugleich hofiert die europäische politische Klasse den politischen Islam. Wenn der malaysische Präsident behauptet, die Juden beherrschten die Welt, wenn das islamische Regime im Iran den antisemitischen Terror gegen Israel und die Juden direkt unterstützt, wenn Palästinenserpräsident Arafat mal wieder gegen die Juden hetzt – alles kein Grund, den kritischen Dialog in Frage zu stellen, auch wenn Saddam Hussein noch im Sattel säße, so wie es die Europäer wollten. Statt dessen stellt die Scharia, der theokratische Terror in vielen Ländern, in denen der Islam Mehrheitsreligion ist, keine Verletzung einer unveräußerlichen Integrität einzelner Menschen dar, sondern eine kulturelle Besonderheit. Eine multikulturell gehegte und gepflegte Besonderheit, die jenen Mitbürgern, die ursprünglich aus solchen Ländern stammen, auch in Berlin das Leben zur Hölle zu machen trachtet.

Diese Tugend- und Blockwarte des islamistischen Alltagsterrors im Wedding und in Neukölln werden am 22. November zum „Al Quds-Tag“ auf dem Kurfürstendamm demonstrieren; Al Quds ist die arabische Bezeichnung für Jerusalem. Sie marschieren zusammen mit anderen Avantgardisten der Barbarei überall in der Welt gegen Israel und gegen die Juden. Seit vielen Jahren wird dieser von Ayatollah Khomeini eingerichtete Kampftag auch in Berlin begangen: Die Parolen sollen die Deutschen aufklären, daß Zionisten in Deutschland regieren, die Juden Geld klauen, um die Weltherrschaft zu erlangen – es ist das ganze nationalsozialistische Repertoire, das hier aufgeboten wird, um deutsche Sympathien zu erwecken. Feierte man vor zwei Jahren die Attentate vom 11. September 01, werden es in diesem Jahr die Anschläge von Istanbul sein.

Antisemitismus und Antizionismus sind heute wieder eins geworden, wer die Juden meint, spricht von Israel, weil das politisch korrekt ist; wer Juden oder jüdische Einrichtungen angreift, meint Israel, und große Teile der europäischen Bevölkerungen und Regierungen haben Verständnis und finden in der israelischen Regierung den eigentlichen Schuldigen. Jede Kritik am Islamismus wird als rassistisch verurteilt, während eine „antirassistische“ Gruppe die Kundgebung eines Bündnisses antifaschistischer und jüdischer Gruppen in Wien zum Jahrestag der Novemberpogrome am 9. November 03 mit antiisraelischen und antiamerikanischen Parolen stürmen konnte. Auf dem Ticket des Antirassismus fordern Islamisten in Deutschland und anderen europäischen Ländern Meinungsfreiheit für den Antisemitismus. Sie ernten Sympathien dafür, denn man möchte auch in Europa endlich wieder unbefangen über die Juden sprechen können, ohne sich von „Moralkeulen“ (Martin Walser) bedroht zu fühlen.

 

Dagegen soll, im Gedenken an die jüngsten Opfer des globalen Terrors, auf der Kundgebung gegen den antisemitischen Aufmarsch zum „Al Quds-Tag“ Widerspruch erhoben werden:

 

Gegen den kritischen Dialog mit dem Islamismus!

Gegen den antisemitischen Terror und seine europäischen Sympathisanten!

Solidarität mit den Bewegungen gegen islamistische Herrschaft!

Solidarität mit Israel!

 

Kundgebung am Samstag, 22.11.03, 11 Uhr

U-Bhf. Wilmersdorfer Str./ Ecke Krumme Str.

 

Es rufen auf:

ag_antifa_uni_potsdam, Berliner Bündnis gegen IG Farben, Alex Feuerherdt (Buchhändler, Bonn), Antifaschistische Aktion Dortmund (aado), GWG Köln, gruppe offene rechnungen, Samuel Laster (Hg. Die Jüdische www.juedische.at),liberté toujours, progress [antifascist youth], queer.for.israel, Redaktion Bahamas

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