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Vortrag und Diskussion

Donnerstag, den 13. Januar 2005

19:30 Uhr, Max & Moritz, Oranienstraße 162, Berlin

 

Theo van Gogh und die multikulturelle Gesellschaft

In memoriam an einen Antifaschisten

 

Zwei Monate nach dem Mord an Theo van Gogh sind sich mit DJane Ipek alle einig, daß er das Opfer eines Einzeltäters geworden sei, und mit Kanak-Attak-Gründer Feridun Zaimoglu, daß van Gogh mit seiner Islamkritik längst eine Grenze überschritten hätte und zwar die des guten Geschmacks. Die Heroine des sinnfreien Ressentiments in postmoderner Absicht, Katja Diefenbach, rumort etwas von einer kapitalistischen Überschreitungskultur,der er angehangen habe, um sich zu entäußern und entgrenzend voranzuschreiten. In der Jungle World, weiß man, daß seine Freunde Verbindungen nach rechts hätten. Wieder andere werden nicht müde, darauf hinzuweisen, van Gogh sei Antisemit gewesen, womit über seine Ermordung durch einen Islamfaschisten wohl kein Wort mehr zu verlieren ist. In der Interim heißt es zusammenfassend: Das solche Personen aus einer antirassistischen und antifaschistischen, aber auch antisexistischen Perspektive bekämpft werden müssen – sollte Konsens sein, über die Mittel läßt sich trefflich streiten. Sein Mörder hätte eine gute Begründung aus seiner Betroffenheit als gesellschaftlich marginalisierter religiöser Moslem wohl allemal gehabt, um zu tun, was er getan hat.

 

Was ist schon hängen geblieben? Da gab es einen Film namens „Submission“, der als sexistisch abgestempelt wurde. Da war das Wort von „Allahs Ziegenfickern“, das als klar rassistisch taxiert wurde und da gab es drei zwischen 11 und 20 Jahre alte antisemitische Bemerkungen. War da sonst noch was? Die Kleinigkeit von ca. 20 zum Teil preisgekrönten Filmen, Hunderte von Kolumnen und öffentlichen Auftritten, eine Trauerkundgebung mit fast 50.000 Teilnehmern jeder Herkunft und aus allen politischen Lagern. Und ganz am Rande seine Mitstreiterin und Freundin, die Parlamentsabgeordnete und Drehbuchautorin Ayaan Hirsi Ali, die lange vor Theo van Gogh von Islamisten ermordet worden wäre, lebte sie nicht in ständig wechselnden Verstecken im eigenen Land.

 

Höchste Zeit, zu erklären wer Theo van Gogh wirklich war, was er überhaupt gesagt und geschrieben hat, wer ihn mit dem Tode bedrohte und wie er zu Tode gehetzt wurde, im freiesten und multikulturellsten Land Europas. Denn soviel ist sicher: Alle scheinen Bescheid zu wissen über Theo van Gogh, alle sind sich einig, daß „so einer“ keine Solidarität verdient, und sie alle haben definitiv keine Ahnung, über den „gesunden Raucher“, wie er sich selbst nannte.

 

Wer von den vielen kritischen Linken, darunter auch den Freunden Israels, brächte hierzulande, wo die Gefahr weit geringer ist als in den Niederlanden, den Mut auf, über die grünen Nazis und Antisemiten zu sagen, was Theo van Gogh angesichts einer wahren Flutwelle von Morddrohungen bis wenige Tage vor seinem Tod publizierte? Theo van Goghs außergewöhnliches Leben und sein atemberaubender Feldzug gegen die Islamisierung sind nicht zu trennen. Er ist in seinen komischen, sentimentalen, kämpferischen und manchmal auch ausgesprochen abstoßenden Seiten sicher nicht als Identifikationsfigur geeignet, er wäre zu Lebzeiten der erste gewesen, der mit Hohn und Spott auf jede Beweihräucherung seiner Person reagiert hätte.

 

Und doch ist es höchste Zeit auch einmal in Deutschland den Hut zu ziehen, vor einem mutigen Antifaschisten, einem Unterstützer Israels und dem kompromißlosen Freund Ayaan Hirsi Alis.

 

Redaktion Bahamas

Donnerstag, den 13. Januar 2005

19:30 Uhr, Max & Moritz, Oranienstraße 162, Berlin

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