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Der Sarrazin-Komplex



Vortrag von Justus Wertmüller.



Freitag, 12. November, 20:00 Uhr

Hörsaal 17 des Hauptgebäudes der Universität Bonn



So viel ist sicher: Die Leute, die sich in den letzten Wochen in die öffentlichen Veranstaltungen mit Thilo Sarrazin drängeln sind in ihrer Mehrheit unangenehme Zeitgenossen. Sie wollen einen Volkstribun, der einmal so richtig raus lässt, was „uns kleinen Leuten“ verboten ist auch nur anzusprechen. Nämlich das gesamte Ressentiment gegen Ausländer und sogenannte Sozialschmarotzer, wobei letztere gar nicht unbedingt nichtdeutscher Herkunft zu sein brauchen. Dass die unerwünschten Ausländer mit Moslems gleichgesetzt werden hat den einfachen Grund, dass die mit Abstand größte Gruppe aus der Türkei stammt, in dem der Islam die Mehrheitsreligion ist.

Man geht davon aus dass 60 – 90 Prozent der Deutschen sagen: „Sarrazin hat Recht!“ Einen Islamkritiker sehen sie in ihm allerdings wohl kaum, denn bekanntlich widersetzt sich durch alle Lager hindurch die ganz überwältigende Mehrheit der Deutschen jeder Beteiligung der Bundeswehr am Afghanistan-Einsatz und will auch die iranische Bombe nicht aktiv, also gegebenenfalls auch durch die Drohung mit einem Militärschlag, verhindern.

Und doch zeigt die sogenannte Sarrazin-Debatte überdeutlich, dass etwas verboten werden soll. Die widerwärtige, wissenschaftlich selbstverständlich bestens fundierte Einsicht, dass Intelligenz vererbbar sei, steht nur scheinbar im Focus der Kritik. Denn die Gleichen, die Sarrazin empört einen Eugeniker nennen, glauben ihrerseits inbrünstig daran, dass über Fortkommen und Scheitern letztlich eben doch ein Gen mitentscheidet.

Nein, an einem anderen Punkt hat ausgerechnet der Fall Sarrazin gezeigt, dass ein Bündnis aus Politik und Medien, alles unternimmt, Kritik am Islam als pathologisch, kriminell und eben rechts oder rechtsradikal zu diskreditieren und damit zu unterbinden. Eine kritische Diskussion über den Islam soll in Deutschland unterbleiben, der Islam, so hört man stattdessen, gehört „zu uns“. Sarrazin wird in der SPD bleiben, der deutsche Geert Wilders muss noch gefunden werden. Der wird kommen und eine sehr deutsche Mischung aus Eugenik, Ausländerfeindlichkeit und Hass auf die Unterklassen feilbieten, die das niederländische Original weit in den Schatten stellen wird. Zu danken ist diese wenig erfreuliche Aussicht jenem Meinungskartell, das aus Türken „Muslime und Muslimas“ macht, aus den USA einen fundamentalistischen Aggressor, aus Israel eine Bedrohung des Weltfriedens und in jedem islamistisch gestimmten Pogrompöbel den gerechten Zorn der vom Imperialismus Erniedrigten und Beleidigten erkennt.



Justus Wertmüller ist Redakteur der Zeitschrift Bahamas

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