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Heft SPALTE1-HEFT-NUMMER / SPALTE1-HEFT-JAHRESZEIT
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Vortrag und Diskussion
Am Freitag, den 25. Juni, 19:00 Uhr
Händelhaus, Große Nikolaistraße 5, Halle
 
Beethoven, Strauss, Schönberg
Clemens Nachtmann über die Dialektik der Aufklärung in der Musik
 
Im Rahmen des Vortrages wird versucht, durch weit vorangetriebene
immanent-musikalische Analyse begrifflich den gesellschaftlichen
Gehalt einer Kunst zu dechiffrieren, deren Existenzform gerade das
Ungegenständlich-Unbegriffliche ist: der Musik. Dabei wird immanente
Analyse ideologiekritisch gegen die kurrenten Methoden der Betrachtung
von Musik pointiert: gegen an Gesellschaftlichem desinteressierte
musiktheoretische Handwerkelei, soziologische Zuordnungen von
Gesellschaft und Musik sowie biographische Kurzschlüsse von Werk und
Person. Anhand von Beethovens „Eroica“, Richard Strauss’ „Heldenleben“
und Schönbergs „Ode an Napoleon“ soll eine Geschichte bürgerlicher
Subjektivität entworfen werden, und zwar anhand der in der Figur
Napoleon Bonapartes verkörperten Idee des „Heldischen“. Dem Gegenstand
entsprechend geht es dabei ums Zuhören – nicht nur der Worte, sondern
gerade der besprochenen Musik. Thema des Vortrags, der demonstrieren
möchte, dass die Dialektik der Aufklärung sich nicht nur begrifflich
erschließen, sondern hörend erkunden lässt, wird also die Frage sein,
welche Rückschlüsse das Schicksal ästhetischer Subjektivität auf die
Geschichte der realen zulässt.
 
Der Vortrag, der auf das gesprochene Wort ebenso vertraut wie auf
Hörbeispiele am Flügel und vom Band, wird etwa vier Stunden dauern.
 
Clemens Nachtmann ist Lehrbeauftragter für Komposition, Musiktheorie,
Musikgeschichte und Dirigieren an der Universität für Musik und
darstellende Kunst in Graz (Österreich). Er war Mitglied der
Meisterklassen von Friedrich Goldmann und Beat Furrer.
Kompositionsauftrag des Berliner Senats für das Ensemblestück „battery
park/NY“ und der Ensembleakademie „Impuls“ (Graz) für ein Ensemblewerk
mit dem Klangforum Wien. Zahlreiche Preise (u. a. 3. Preis beim
Hanns-Eisler-Wettbewerb für Komposition und Interpretation 2001, 2.
Preis bei den „Weimarer Frühjahrstagen für zeitgenössische Musik“
2004, Boris-Blacher-Preis für Komposition der Neuen Musik 2004, 2.
Preis beim Gustav-Mahler-Kompositionspreis 2008). Clemens Nachtmann
ist Redakteur der Zeitschrift „Bahamas“.
 
 
ag antifa im stura der Uni Halle (http://antifa.uni-halle.de),
Initiativkreis „Materialien zur Aufklärung und Kritik“ (www.materialien-kritik.de),
Händelhaus Halle (www.haendelhaus.de

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