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Last Call For Hamburg!

Warum es notwendig ist, am 24.04.2004 in Hamburg gegen old Europe und für Israel Flagge zu zeigen

 

Berlin, den 21.04.2004

 

Sehr geehrte Freundinnen und Freunde Israels,

 

mit diesem Anschreiben wollen wir Sie dringend auffordern, am 24.04.2004 mit uns zusammen in Hamburg für Israel und gegen seine europäischen Feinde zu demonstrieren. Diese Demonstration ist schon arg seltsam – deshalb wollen wir uns noch einmal zum Zustandekommen des Projekts und seinen Intentionen erklären. Da findet in der zweitgrößten Stadt der Republik eine Demonstration statt und die Aufrufer sind, bis auf eine Ausnahme, keine Hamburger (Zusätzlich unterstützt die örtliche Initiative gegen Antisemitismus und Antizionismus nachträglich die Demonstration). Steckt dahinter ein Komplott, ein übles Machtspielchen, ein Mißbrauch der Israelsolidarität für ganz andere Zwecke? So kompliziert war es nicht und schon gar nicht intrigant. In Hamburg fand sich einfach niemand, der bereit war, an diesem oder einem anderen Tag für Israel und gegen den europäischen Antisemitismus einen öffentlichen Umzug zu organisieren. Und das obwohl doch in Hamburg am 31.01.2004 von Linksnazis 30 Leute, die israelische, amerikanische und britische Fahnen mit sich führten aus einer angeblich antifaschistischen Demonstration geprügelt wurden und mehrere Israelfahnen zerrissen und in einem Fall sogar angezündet wurden. Weil Israel-Solidarität in Hamburg anscheinend ohne Rücksichtnahmen auf die dortigen antisemitischen Linken kaum praktiziert wird, sie sich also schon im Ansatz selbst dementiert, hat sich ein bundesweites Bündnis zusammengefunden, um die gebotene Solidarität mit dem jüdischen Staat auch von draußen nach Hamburg zu tragen.

Das erscheint zugegeben ein wenig verrückt. Was man früher nur gegen antisemitische Volksgemeinschaften in kleinen brandenburger Dörfern wie Gollwitz an der Havel unternahm, als sich dort die Gollwitzer gegen die Einquartierung sogenannter jüdischer Kontingentflüchtlinge aus der früheren Sowjetunion wehrte, geschieht nun gegen eine Großsstadt-Kiezgemeinschaft, die als hanseatische Volxküche unter Beweis stellt, daß deutsches linkes Blut allemal dicker ist, als kritische Einsichten und die ihnen geschuldete bedingungslose Solidarität mit Israel. Diese Solidarität nämlich impliziert notwendig die kompromißlose Gegnerschaft zu den gerade auch linken Feinden Israels.

 

Keine Träne für Scheich Jassin!

 

Aber die spezifischen Hamburger Verhältnisse, sind bei allen Lokalbesonderheiten doch Ausdruck einer viel größeren Gemeinschaft, die dezidierte Israelfeinde und äußerst merkwürdige selbsternannte Freunde des jüdischen Staats in eine Front bringt. In den letzten Wochen mußte man erfahren, was vollmundig verkündigte Israel-Solidarität wert ist, wenn es darauf ankommt, sie öffentlich unter Beweis zu stellen. Zum Beispiel dann, wenn die IDF Scheich Jassin und seinen Nachfolger Rantisi gezielt und planvoll tötet. Dann sind es nicht nur Josef Fischer und Romano Prodi, die zusammen mit der fast geschlossenen europäischen Medienöffentlichkeit Zetermordio schreien, dann findet sich plötzlich auch der Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Manfred Lahnstein im antiisraselischen Tribunal und verurteilt mit moralischem Aufwand Israel, das Land, dem die Freundschaft seines Vereins doch verpflichtet ist. Dann will man nicht ganz offen aussprechen, daß die beiden genannten Liquidierungen und auch solche die noch folgen werden Akte der Notwehr gegen antisemitische Massenmörder sind. Es ist doch keineswegs nur der – immerhin umstrittene – Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, der dann kalte Füße bekommt, wenn es geheißen hätte, „Flagge zeigen – für Israel“. Als Ariel Scharon letzte Woche die Zustimmung aus Washington bekam, die nicht er als Politiker, sondern Israel dringend brauchte, verfiel auch der Rest der „Israel-freundlichen“ Schar in Depression. Präsident Bush hatte erklärt, daß erstens ein Rückkehrrecht der Nachkommen der 1948 geflohenen Palästinenser nicht in Betracht kommt, daß zweitens, der Sicherheitszaun den Israel gerade baut, eine nützliche und notwendige Selbstschutzvorkehrung ist und daß drittens natürlich nicht alle Siedlungen im Westjordanland geräumt werden müßten, sondern jene, der Demarkationslinie von 1967 benachbarten Siedlungen israelischem Staatsterritorium zuzuschlagen seien. Egal was die Palästinenser dazu sagen und ihre europäischen und russischen Bündnispartner, die ja ohnehin nur nachplappern, was Arafats Hofschranzen gerade zum besten geben. Diese amerikanische Solidaritätsadresse an Israel unterstützen wir zur Gänze, denn dahinter zurückzufallen käme der Aufkündigung jeder Israelsolidarität gleich.

Solidarität mit Israel ist nicht nur Gegnerschaft zum palästinensischen Selbstmordterror, sie bedeutet darüber hinaus, die Gegnerschaft zum Projekt Großpalästina. Israelsolidarität heißt Partei ergreifen in einem seit Jahrzehnten geführten Krieg. Anders wird man gegen die selbstherrlichen Kritiker Israels aus allen politischen Lagern, diese europäische Intifada auf Seiten des palästinensischen Terrors, nicht bestehen. Das jedoch ist der Zweck dieser Demonstration.

 

Keine Betroffenheitsrituale!

 

Wir können Israel in seinem dauernden Verteidigungskrieg nicht wirksam unterstützen, wir können aber die Protagonisten der arabisch-europäischen Feinderklärung benennen und öffentlich kritisieren. Wir können – dieses Mal in Hamburg – deutlich machen, wohinter ernst gemeinte Kritik am Antisemitismus nicht zurück fallen darf. Deshalb wird es am 24.04.2004 wieder in Hamburg israelische Fahnen auf der Straße geben, deshalb wird es keine Klezmer-Triller und schwermütige Anatevka-Weisen fürs Gemüt geben, sondern israelischen und amerikanischen Pop. Diese Demonstration wird kein deutsches Betroffenheits- und Begräbnisritual, sondern eine Solidaritätserklärung mit den Bewohnern Israels. Den Opfern der deutschen Tat wird man weit besser gerecht, wenn man alles tut, ihre Wiederholung, diesmal vielleicht im arabisch-europäischen Namen, zu verhindern. Die Vernichtung der europäischen Juden konnte von den Armeen der Sowjetunion, der Vereinigten Staaten von Amerika und Großbritanniens erst zu einem Zeitpunkt gestoppt werden, als die Mehrheit der von den Deutschen zur Vernichtung Bestimmten, schon nicht mehr am Leben war. Heute steht zum Schutz der nicht nur israelischen Juden die IDF weit wirksamer bereit. Ihren Kampf sekundiert man nicht mit Schtetl-Nostalgie, sondern durch den Sound, den das israelische Militärradio ausstrahlt, und das ist westlicher Pop.

Liebe Freundinnen und Freunde Israels, Sie mögen eine linke oder eine konservative Vergangenheit haben, sie mögen sich heute als Liberaler, als Neokonservativer verstehen, oder gar als Kommunist, das tut für die Entscheidung, auf dieser Demonstration mitzugehen nichts zur Sache. Über die Agenda 2010 mag man sich streiten bis die Fetzen fliegen, über die Frage, ob der Antisemitismus ohne die Aufhebung kapitalistischer Produktion überhaupt aufzuheben sei, mag größtmögliche Uneinigkeit bestehen. Wenn Sie sich mit uns darin einig sind, daß es höchste Zeit ist, „Flagge zu zeigen – für Israel – gegen Old Europe“, dann kommen Sie am Samstag dem 24.04.2004 um 13.30 Uhr zum Hamburger U-Bahnhof Feldstraße. Und bringen Sie Ihre Freunde mit, jedenfalls die, die ähnlich wie Sie denken!

 

Mit den besten Grüßen

Das Berliner Vorbereitungstreffen

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