Titelbild des Hefts Nummer 42
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Heft 42 / Sommer 2003
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Inhalt des Hefts Nr. 42

„Wer sich traut, von einem Kongreß zu berichten, den die Redaktion der Zeitschrift BAHAMAS veranstaltet hat, schwebt in großer Gefahr“, schreibt einer, der es sich dann doch getraut hat und trotzdem seinen Kopf noch oben trägt. „Wenn er nicht jedem Wort, das auf dem Podium gesprochen wurde, mehrfach und glaubhaft zustimmt, wird das Richtbeil herniedersausen, und erst wenn sein Kopf in den Sand rollt, wird die Nachwelt erfahren, ob es sich bei ihm um einen rasenden Antisemiten handelte oder bloß um einen gewöhnlichen deutschen Dunkelmann, ob er zum Mob gehört oder zur Meute. Aber seis drum. Am jakobinischen Stahl, der im Namen der Wahrheit und der Aufklärung und im Bündnis mit der Schwerkraft seine Arbeit verrichtet, stirbt es sich auch nicht schwerer als an einer versehentlichen Mißachtung der StVO.“ Was haben wir ihm bloß getan, dem Joachim Rohloff? Können wir etwas dafür, daß seine Texte nicht witzig sind, daß wir ihn nie zustimmend und nie ablehnend zitiert haben, weil er nichts zu sagen hat? Haben wir ihn dazu verdonnert, seinen Lebensunterhalt mit schäbigen Honoraren von konkret und Jungle World zu bestreiten? Daß er jüdische Intellektuelle wie Eldad Beck, René Pollack und Hannes Stein nicht mag, weil sie sich für Israel einsetzen und noch nicht einmal Linke sind, haben wir schon verstanden. Ihn deshalb einen rasenden Antisemiten zu nennen, wäre uns nicht eingefallen – wir wissen doch, daß er es als Lohnschreiber tut und nicht aus Überzeugung. Das gehört halt zum Auftrag, eine gesalzene Polemik gegen die Antideutschen zu schreiben, und das mit dem Fallbeil und der Schwerkraft, den Jakobinern und der Straßenverkehrsordnung ist doch auch richtig flott formuliert.

Was die Auftraggeber der Rohloffs gerne vergessen: Auch wenn der zuständige Laufbursche dreimal behauptet, auf einer BAHAMAS-Veranstaltung gewesen zu sein, man weiß eben doch, daß die Konferenz „Gegen die antisemitische Internationale“, die am 06. und 07. Juni in Berlin stattfand, von 19 Gruppen und Grüppchen, darunter die BAHAMAS, vorbereitet wurde. Wenn sie schreiben lassen, es seien 200 Leute da gewesen, dann wissen diejenigen, auf die es ankommt, eben doch, daß es 340 waren – und der Apell endlich das Recht auf freie Meinungsäußerung zuzulassen prallt an antideutschen Jakobinern bekanntlich ja sowieso ab.

Es ist schon blöd: Nur zwei Wochen vor der antideutschen Konferenz fand in München eine Konferenz namens Spiel ohne Grenzen statt, auf der wirklich alles geboten war, was zum freien Diskurs anregt. Doch obwohl Spitzenkräfte wie Rainer Trampert, Fritz Burschel oder Peter Bierl sich die Klinke in die Hand gaben, konkret, Jungle World, Phase 2 und Blätter des iz3w aufgerufen hatten, hat nichts gefallen außer dem bayerischen Biergarten im Innenhof der Universität München. Die 400 Teilnehmer erwachten erst dann aus ihrer Lethargie, als BAHAMAS-Autor Marcel Malachowski äußerst relaxed einige politisch ziemlich unkorrekte Tips in Modefragen gab und jede Kritik des Publikums an Markenprodukten zurückwies und wenig später Stephan Grigat allen Israel-Kritikern ihr Recht auf freie Bedenkenträgerei bestritt.

Angesichts einer allgemeinen Entsolidarisierung von Israel, gegen die sich nur völlig unzureichend ein Gegengewicht schaffen läßt; angesichts einer schleppenden Diskussion und kaum vorhandener Recherche über den Islamfaschismus vor der Haustür und im europäischen Ausland – von den agitatorischen Aktivitäten praktischer Art, die mangels Masse leider unterbleiben müssen, ganz zu schweigen –, angesichts solcher nicht gerade ermutigenden Umstände war die Konferenz „Gegen die antisemitische Internationale“ in Berlin ein Erfolg. Sie war erfolgreich, weil sie nur antideutsch und kommunistisch war, also die Protagonisten des akademischen Diskurses genausowenig geladen waren wie irgendwelche Vermittlungskünstler. Sie war erfolgreich, weil man offensichtlich über eigene Kommunikationswege verfügt, die sich als effizienter erweisen als 100 Zeitungsanzeigen und tonneweise Informationsmaterial im Vierfarbdruck. Und sie war erfolgreich, weil anders als bei der Konferenz „10 Jahre danach – eine antideutsche Bilanz“ von 1999 die Vorbereitung eben nicht allein bei BAHAMAS und ISF lag, sondern wirklich bundesweit getragen war – auch inhaltlich. Die Referate des Abschlußplenums, die Dokumentation jener Diskussionsrunde, in der die drei jüdischen Freunde Israels, die der Rohloff nicht mag, mit antideustschen Kommunisten diskutiert haben und ein Beitrag des Podiums zum Antiamerikanismus, stehen in diesem Heft, die nächste Ausgabe der BAHAMAS bringt einen Nachschlag.

Thomas Fieberg, Freund und Genosse der Redaktion BAHAMAS ist im Juli gestorben.

    • Pull up the Bumper, Baby ist das Motto der Schwulen und Lesben, die sich von Israelfahnen nicht übel angemacht fühlen. Eine chronique scandaleuse des CSD 2003, gefertigt von Tjark Kunstreich und Christian Wagner.
    • Ob Prenzlauer Berg, Reinickendorf oder Ramallah: Sobald sie gezeigt wird, ist Die Jagd auf die Israelfahne auch schon eröffnet. Von Sabine Schulzendorf.
    • Wir sind alle Mörder, skandieren die Antiimps und meinen dies als Bekenntnis und Absicht. Was J.P. Sartre, F. Fanon und Ted Honderich verbindet, erläutert Justus Wertmüller.
    • Warum der konkret-Autor Georg Fülberth es mit Partisanen gegen Politrowdies hält, erklärt Nina Grebe.
    • Michel Friedman ist die unfreiwillige Starbesetzung der deutschen Schmierenkomödie Sex, Drugs and the Jew. Was ein Jude in Deutschland darf, fragt daher Natascha Wilting
    • Für Muslim-Markt, MuslimRecht und andere moslemische Organisationen ist die Verteidigung von Scharia und Schleierzwang Eine Frage der Ehre. Über islamische pressure groups Felix Mauser.
    • Im Land der Postmodernen ist nur eines klar: Daß es sich bei Oriana Fallaci, Michel Houellebecq und den Juden um originäre Rassisten handelt. Über Französische Zustände Justus Wertmüller.
    • Wer durch die Hamburger Schule gegangen ist, kauft nicht mehr beim Israeli. Morten Friese taucht in Hamburger Verhältnisse ein.
    • Als letzte Konsequenz der Gesundheitsreform verlangt die Körperpflege im Wohlfahrtsstaat den Tod aus Solidarität. Von Karl Nele.
    • Gegen Gewalt und Pression, so lautet der Auftrag der Bundeswehr. Warum dies eine Feinderklärung gegen die USA ist, führt Sören Pünjer aus.
    • Wer Ahnungslosigkeit als Qualifikation zu verkaufen weiß, der muß sich um Einladungen und Lehraufträge nicht sorgen. Clemens Nachtmann über Roger Behrens’ ABC” und andere Scheußlichkeiten im Adorno-Jahr.
    • Israelsolidarität, Antifaschismus und der War on Terrorism. Auszüge der eröffnenden Diskussion der antideutschen kommunistischen Konferenz 2003.
    • Die Welt darf sich nicht ändern, auch wenn sie in Scherben fällt. Dies ist das Credo der Gegenaufklärung, deren Avantgarde die Linke heute ist. Von Antideutsche Kommunisten Berlin.
    • Warum der Unterschied zwischen historischem Materialismus und Histomat der zwischen Wahrheit und Willkür ist, erläutert Uli Krug.
    • Im Kommunismus teilt sich nicht eins in zwei, sondern besteht Einheit in der Trennung. Dreizehn Thesen von Manfred Dahlmann.
    • Warum das Eintreten für den Kommunismus Voraussetzung dafür ist, daß Wir Freunde des amerikanischen Krieges sind, erläutert Justus Wertmüller.
    • Agnoli – der letzte Gelehrte und Staatsfeind auf dem Lehrstuhl: Ein Nachruf von Clemens Nachtmann.
    • Die Veranstaltung Zweierlei Israel mit Hermann L. Gremliza und Moshe Zuckermann am 09.07.03 war für die Redaktion BAHAMAS Anlaß, sich Gegen das Menschenrecht auf Israelkritik auszusprechen.
    • Anästhesie des Widerstands Teil 17: Enteignet die Feinde des Volkes.

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