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Ein Fünf-Minuten-Spuk mit Vorgeschichte

 

Auf vielfache besorgte Nachfragen hin, teilen wir mit: Die Veranstaltung „Mitmachen ist Ehrensache“ mit Thomas Maul und Justus Wertmüller im Max und Moritz hat am 27. Juli 2011 wie vorgesehen stattgefunden.

Allerdings hat es diesmal auch in Berlin vorab über Indymedia angekündigte Störversuche gegeben, die vom Veranstalter und leider nicht von der vorab informierten Polizei unterbunden wurden. Ob sich die Angreifer von den Mordtaten Anders Behring Breiviks ermuntert fühlten nun ihrerseits gegen wurzellose „Kulturmarxisten“, die in der Tradition der Kritischen Theorie stehen, vorzugehen, was ihr Ankündigungsschreiben nahe legt, oder ohnehin einmal draufhauen wollten, kann die Redaktion nicht beurteilen. Tatsache ist, dass eine 15-köpfige Gruppe vor das Max und Moritz gezogen ist und die Genossen, die dort die Veranstaltung schützten, angegriffen hat. Zu mehr als einer kleinen Balgerei und einer umgestürzten Bierbank ist es nicht gekommen. Nach fünf Minuten war der Spuk zu Ende und die Miliz zog unter ihrem Schlachtgesang „Viva Palästina, Intifada bis zum Sieg“ ab.

 

Dazu einige Nachträge:

Erstens: Richtig ist, dass ein in der Küche des Max und Moritz Angestellter sich so bedrängt fühlte, dass er zum Schutz gegen die Angreifer ein Küchenmesser in der Hand hatte, mit dem er aber niemand direkt bedroht hat. Falsch ist die Behauptung, er hätte „Scheiß Antifas!“ gerufen. Der Mann hat „Haut ab, ihr Antirassisten!“ gerufen. Und: Er weiß wovon er redet. Der Küchenangestellte ist nämlich Schwarzafrikaner und hat einschlägige Erfahrungen mit Leuten gemacht, die angeblich für „seine“ Sache kämpfen.

Zweitens: Es sind am 27.7.2011 Straftaten von der Versammlungsstörung, über Beleidigung, Bedrohung, Nötigung bis hin zum Landfriedensbruch begangen worden, die verfolgt und geahndet werden müssen. Die Redaktion verfügt bereits jetzt über einschlägiges Bild- und Filmmaterial des Vorfalls und weiß von einigen aussagebereiten Zeugen. Wir rufen darüber hinaus weitere Zeugen und Fotodokumentaristen dazu auf, ihre Erinnerungen und/oder ihr Bildmaterial den Ermittlungsbehörden zur Verfügung zu stellen. Die Redaktion ist gerne bereit, als Anlaufstelle zu dienen.

Drittens: Schon jetzt wissen wir einiges über die Täter. Sie sind alle oder doch zum großen Teil Mitglieder bzw. Sympathisanten eines Zusammenhangs, der unter dem Namen Zusammen Kämpfen firmiert. Diese Gruppe trifft sich regelmäßig im Infoladen Lunte in der Neuköllner Weisestraße 53. Sie schreiben: „Jeden 2. und 4. Sonntag im Monat haben wir im Neuköllner Stadtteilladen Lunte einen Gruppentresen. Hier zeigen wir Filme, führen Infoveranstaltungen durch, kochen VoKü und auch für Getränke ist gesorgt. Wenn ihr Lust habt, schaut doch einfach mal vorbei!“ Zusammen Kämpfen ist eine extrem gewaltbereite, offen antisemitische Vereinigung, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Freunde Israels zu terrorisieren. Ihre Zentrale hat sie im tiefbraunen Magdeburg, wo sie nicht etwa Nazis attackiert, sondern Freunde Israels (http://www.redaktion-bahamas.org/auswahl/web53-1.html). In Berlin-Neukölln sind auch Veteranen der RIM (Revolutionary International Movement“) bzw. RK (Revolutionäre Kommunisten), einer ebenfalls extrem gewaltbereiten antisemitischen Gruppe, die zuletzt 2004 einschlägig aktiv war, unter den Zusammen Kämpfen-Leuten. Der Redaktion ist bekannt, dass Zusammen Kämpfen im sogenannten Schillerkiez, also dem Neuköllner Quartier, in dem der Infoladen Lunte liegt, sich seit über zwei Jahren zunehmend als Kiezmiliz aufführt. Unter dem Vorwand, sich gegen „Gentrifizierung“ zu wehren, nehmen sie die dort endlich auch vorhandenen neuen Gastronomien, also Bars, in denen man es aushalten kann, ins Visier und versuchen sich als die Paten der abgehängten und verarmten migrantischen Bevölkerung in Szene zu setzen, was ihnen regelmäßig misslingt. Was ihnen mehrfach tatsächlich gelungen ist, waren Einschüchterungen von Leuten, die ihnen als israelfreundlich aufgefallen sind. Denen nehmen sie die Buttons weg, kontrollieren ihre Ausweise und drohen ihnen für den Wiederholungsfall Prügel an.

Viertens: Im Jahr 2004 ist es durch öffentliche Interventionen gelungen, den RK-Kadern ihren Treffpunkt in dem Kreuzberger Jugendzentrum TEK, dessen Mitarbeiter mit ihnen sympathisierten, zu nehmen. Es reichte ein offener Brief an die damals amtierende Bezirksbürgermeisterin und die Jugendstadträtin (http://www.hagalil.com/archiv/2004/09/kreuzberg.htm) sowie eine ebenfalls öffentliche Erklärung von 76 linken Gruppen gegen die von den RK ausgehende antisemitische Gewalt (http://de.wikipedia.org/wiki/Revolutionäre_Kommunisten). Zusammen Kämpfen steht offensichtlich in der Nachfolge der RK und im Bündnis mit den Querfront-Kombos in Magdeburg und der Roten Antifa Ruhr. Noch haben sie den Schillerkiez nicht unangefochten zu ihrer „befreiten Zone“ gemacht, noch ist der Infoladen kein Berliner Ableger des Hamburger Antisemiten-Treffs B 5. Man kann ihnen Einhalt gebieten, indem man die anderen Gruppen, die sich in der Lunte treffen, anspricht; indem man prüft, ob und in welchem Umfang die Lunte öffentliche Gelder bekommt; indem man am 13.8.2011 das Straßenfest in der Weisestraße, das maßgeblich von der Lunte aus organisiert wird, dazu nutzt, die Besucher auf die unheimliche Nachbarschaft aufmerksam zu machen; indem man sich nicht scheut, an die politisch Verantwortlichen in Neukölln zu appellieren; und indem man jede strafbare Handlung der Zusammen Kämpfen-Leute sofort zur Anzeige bringt.

Fünftens: Die Redaktion Bahamas wird sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten daran beteiligen, dass von der Lunte keine antisemitische und fremdenfeindliche Gewalt ausgeht. Sie versteht das aber nicht als ihre zentrale Aufgabe. Das ist Euer Job, Antifaschisten aus Neukölln, israelfreundliche Anwohner im Schillerkiez, mehr oder weniger radikale Linke, die etwas gegen Kiezmilizen und Faustrecht haben.

 

Redaktion Bahamas

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