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Demobilisierung

 

Da die Redaktion Bahamas den kulturellen und religiösen Traditionen von Kollektiven grundsätzlich misstraut und Vereinsmeiern, die ihre zumeist eingebildete Gefolgschaft stets bevormunden wollen, keinen Respekt zollt, hält sie es nicht mit autoritär als unhinterfragbar deklarierten Traditionen, die für irgendwelche Identitäten auch noch essentiell sein sollen.

 

Angesichts der antisemitischen Übergriffe moslemischer Jugendlicher auf jüdische Schülerinnen und einen Rabbiner in Berlin in den vergangenen Tagen wirkt der nachstehend dokumentierte Aufruf zu der interkulturellen – also ganz der jüdisch-moslemischen Verbrüderung verpflichteten – Kundgebung „Auf Messers Schneide“ des Jüdischen Forums für Demokratie und gegen Antisemitismus geradezu zynisch. Deshalb ruft die Redaktion alle Freunde und Freundinnen Israels dazu auf, dieser Veranstaltung fernzubleiben.

 

Redaktion Bahamas, 04. September 2012

 

 

Der Aufruf für eine Kundgebung am 9. September 2012:

 

„Auf Messers Schneide – Religionsfreiheit

Wir sind entsetzt über eine von Vorurteilen und diffusen Ängsten geprägte Diskussion, die teils hysterische Züge annimmt und antisemitische und antiislamische Stereotypen bemüht, wie sie für eine aufgeklärte und humanistisch gebildete Gesellschaft - besonders nach der Schoa - absolut indiskutabel sein sollten. Juden und Muslime stehen urplötzlich da als ´Kinderquäler´, als schlechte und lieblose Eltern, die an wehrlosen Kindern angeblich archaische und blutige Rituale vollführen. Dabei ist der Eingriff selbst rein medizinisch weltweit akzeptiert und nicht zuletzt darum von der WHO empfohlen, die die Vorteile der Praxis betont, etwa was das Risiko einer Krankheits-Übertragung oder Hygiene allgemein angeht. Nachteile für die männliche Sexualität sind nicht nachweisbar.

Für Juden und Muslime hat die Beschneidung der Jungen eine zentrale identitätsstiftende Bedeutung - religiös wie kulturell. Es gibt schlicht keinen ´Leidensdruck´, der die Wogen der Empörung rechtfertigen würde. Das Kölner Urteil hat eine rechtliche Unsicherheit verursacht: das Jüdische Krankenhaus Berlin etwa hat die Beschneidungen bis zur Klärung ausgesetzt. Für Juden und Muslime ist es ein äußerst unerfreulicher Zustand, dass Beschneidungen so der Ruch des Illegalen oder gar der Menschenrechtsverletzung anhaftet.

Wir rufen auf zu Toleranz, Weltoffenheit und Gelassenheit gegenüber einer Tradition, die für die jüdische und muslimische Identität essentiell ist. Ohne die grundsätzliche Legalität der Beschneidung der Jungen ist in Deutschland kein jüdisches Leben möglich, kein muslimisches Leben und kein interkulturelles Miteinander.

Das Urteil des Kölner Landgerichts hat zwar keine rechtliche Bindungswirkung, die Rechtsunsicherheit für Eltern, Ärzte und Beschneider hat jedoch erheblich zugenommen, und es ist niemandem zuzumuten, sich auf die bloße Möglichkeit einer Straflosigkeit zu verlassen. Diese Situation wäre auch einem Rechtsstaat wie der Bundesrepublik Deutschland unwürdig. Deshalb muss umgehend Rechtssicherheit geschaffen werden.

Wir fordern die lautstarken Beschneidungs-Gegner auf, sich eingehender mit Juden und Muslimen auseinanderzusetzen, anstatt vorschnelle Verbotsforderungen zu erheben. Wir fordern Respekt für unsere kulturellen und religiösen Traditionen. Und wir fordern Respekt für jüdische und muslimische Eltern, die ihre Kinder nicht weniger lieben als die Eltern der deutschen Mehrheitsgesellschaft dies tun. Wir wehren uns dagegen, kriminalisiert oder als archaisch und blutrünstig hingestellt zu werden.

Für gegenseitigen Respekt und ein friedliches Miteinander!"

 

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