Wenn ein waschechter deutscher Antiimperialist wie Horst Mahler den Vietnamkrieg und den palästinensischen Terrorismus in einem Atemzug als sein nationalrevolutionäres Erweckungserlebnis bezeichnet, dann ist das in seiner Vorstellungswelt von der Weltherrschaft des „judäo-amerikanischen Imperiums“ sicher schlüssig; völlig daneben gehen jene Einwände, die den Nazis eine Art Diebstahl an traditionellem linken geistigen Eigentum vorwerfen. Klarzustellen wäre vielmehr, daß die Gleichsetzung der Fedajin mit dem Vietkong letzterem bitteres Unrecht antut. Schließlich kämpfte der Vietkong – wie autoritär und erziehungsdiktatorisch auch immer – gegen den Traditionalismus im eigenen Land, gegen patriarchale Abhängigkeitsverhältnisse, überkommene Glaubensvorstellungen und für Alphabetisierung, medizinische Versorgung, Wohnungsbau und Anerkennung des Subjektstatus der Frau; die PLO und ihre Vorläufer kämpften dagegen gegen den Fortschritt, den, viel mehr noch als die zaghaften Reformversuche des osmanischen Reiches bzw. des britischen Empires, die jüdischen Siedler repräsentierten, und für die Reinheit der islamischen „Kultur“.
Werden dennoch der Vietkong und die PLO nicht nur vom offenen Nazi, sondern vom durchschnittlichen Linken in einen Topf geworfen, so ist das ein deutliches Indiz dafür, daß ihrer beider Antiimperialismus ein- und demselben Geisteszustand entspringt: jenem, den Freud „Kulturfeindschaft“ genannt hat. Die Leichtigkeit, mit der jener Linke heute auf den sozialistisch-fortschrittlichen Impetus verzichtet, also die nationalsozialistische Gestaltung „antiimperialistischer“ Staaten wie die entsprechende Praxis „nationaler Befreiungsbewegungen“ affirmiert, läßt auch die Solidaritätsbewegungen vergangener Tage in einem anderen Licht erscheinen: Schon damals ging es weniger um Vietnam als vielmehr gegen die USA. Darin war die RAF tatsächlich eine tragische Avantgarde: Sie formulierte den insgeheimen Konsens des Nachkriegsdeutschlands als Programm eines bewaffneten Kampfes gegen dieses Deutschland. Als Meinhof 1965 in der alten konkret Churchill mit Hitler, Dresden mit Auschwitz gleichsetzte (1), sprach sie laut aus, was die übergroße Mehrheit nur raunte. Wenn heute die junge Welt die „Friedenskräfte“ dazu aufruft, sich hinter die Baath-Partei zu stellen, der Stern dem „selbstherrlichen, grobschlächtigen, gebieterischen Amerika“, das „das Schicksal der Erde, die Verantwortung für das Leben künftiger Generationen nicht schert“, die Freundschaft kündigt (1.10.02) und das „Aktionsbüro Widerstand Nord“ in einem Flugblatt pamphletiert, daß der Irak deutsche Solidarität verdiene, weil – siehe Dresden – „wir Deutschen die ersten Opfer des amerikanischen Größenwahns waren“ (www.widerstandnord.com), dann formulieren sie alle drei den offiziellen gesellschaftlichen Konsens und das außenpolitische Programm der Berliner Republik. Das ist dem Traditions-Antiimperialisten, der den guten Zeiten des Vietkong nachtrauert, vielleicht peinlich; seiner Fixierung auf die USA als der Bestie unter den Staaten tut das dennoch keinen Abbruch. Weder merkt er, daß der Verweis auf die ökonomischen Interessen, die die USA möglicherweise mit dem Sturz des Baath-Regimes in Bagdad auch verfolgen, ihn nicht aus der Klemme deutscher Ideologie befreit, sondern daß er mit der Gegenüberstellung von verwerflichem, merkantilen Eigennutz und demzufolge erstrebenswerter zweck- und interesseloser „Gesinnungsethik“ Richard Wagners mordlüsternes Diktum, deutsch sei, eine Sache um ihrer selbst willen zu tun, nachplappert. Noch traut er sich etwas gegen die Antikriegspropaganda zu sagen, die, indem sie de facto für das Hussein-Regime wirbt, für eine nur durch pathologischen Antisemitismus noch zusammengehaltene Gesellschaft wirbt, dem historisch engsten Verbündeten Nazi-Deutschlands und aktuellem Verwalter und Modernisierer des deutschen Judenhasses zur Seite springt. Dafür muß er vergessen, was er einmal wußte oder hätte wissen müssen: Über die innige logistisch-finanzielle und ideologische Verbindung des Panarabismus in Ägypten, im Irak und nicht zuletzt in Palästina mit dem staatlichen Vernichtungsantisemitismus des Dritten Reichs; über die führende Rolle geflohener deutscher SS- und SD-Schergen in den Armeen, Geheimdiensten und der Publizistik der genannten Länder; über die arabischen und pakistanischen Kämpfer gegen den Materialismus und den Unglauben in Afghanistan; schlagen wir uns schnell aus dem Kopf, was uns am sowjetischen Krieg gegen den Islamismus in Afghanistan zu dämmern begann: Daß nämlich dort der überkommene linke Antiimperialismus mit seinem Bezug auf den roten Oktober in einen offenen Krieg mit dem Antiimperialismus deutscher, d.h. gegenaufklärerischer und zivilisationsfeindlicher Provenienz, dem Antiimperialismus des Djihadismus (2), geriet – und ihn verlor.
Auf fürchterliche Weise bestätigte sich dort die Befürchtung, die Lenin schon umtrieb, als er den nationalen Befreiungskampf in der semi-kolonialen Peripherie zum kommunistischen Anliegen erhob und damit eine vielleicht den Umständen geschuldete, nichtsdestotrotz verheerende Entwicklung propagierte. Auf dem 2. Kongreß der Kommunistischen Internationale 1920 schärfte er zwar dem „klassenbewußte(n) Proletariat aller Länder (...) die Pflicht“ ein, „sich besonders behutsam und besonders aufmerksam zu den überlebenden nationalen Gefühlen in den am längsten unterdrückten Ländern und Völkern zu verhalten“, betonte aber zugleich „die Notwendigkeit, die Geistlichkeit und sonstige reaktionäre und mittelalterliche Elemente zu bekämpfen“ und hebt nicht von ungefähr „die Notwendigkeit“ hervor, „den Panislamismus und ähnliche Strömungen zu bekämpfen, die die Befreiungsbewegung gegen den europäischen und amerikanischen Imperialismus mit einer Stärkung der Khane, der Gutsbesitzer, der Mullahs usw. verknüpfen wollen“. (Lenin 1976, 492f.)
Was die Parole der Kommunistischen Internationale „Proletarier aller Länder und unterdrückte Völker vereinigt Euch!“ zusammenleimen wollte, also Klasse und Volk, soziale und nationale Revolution, dieser Wechselbalg aus individueller Befreiung und kollektiver Regression, tendiert von sich aus zum Nationalsozialismus; nur dieser kann das an sich Unvermittelbare in ein politisches Projekt zusammenfassen, aber erst nachdem der proletarische Kampf auf bloßes antibürgerliches Ressentiment herabsank und so mit der nationalen Weltfeindschaft, ihrem Antiuniversalismus und Antikosmopolitismus, zur antijüdischen Mobilisierung synthetisierbar wurde. In dieser zu sich selbst gekommenen Gestalt aber wird der Antiimperialismus zum Todfeind der Sowjetunion: Er wittert den verhaßten Kosmopolitismus der bürgerlichen Revolutionen auch im Internationalismusgebot der sozialistischen. Daß Stalin selbst dieses Gebot verworfen hatte, änderte nichts daran, daß der nazistische Kampf gegen Liberalismus und Materialismus sich auch und gerade gegen die Sowjetunion richtete: Das „Unternehmen Barbarossa“ kam als antiimperialistischer Beistand für die „Befreiung“ der Balten, Ukrainer, Weißrussen etc. vom „jüdischen Bolschewismus“ daher.
Durchaus nicht unsympathische „nationale Befreiungen“ wie die kubanische und vietnamesische dienen dagegen gerne als Beispiel dafür, daß nationale Unabhängigkeit und kultureller Fortschritt wie materielle Verbesserung eben doch auch zusammengehen können. Die früher oft beschworene „Führungsrolle“ einer sozialistischen Partei im „nationalen Befreiungskampf“ war es jedenfalls nicht, die automatisch verhinderte, daß die dem nationalen Unterfangen inhärente Barbarei in Reinkultur sich entfalten konnte. Die Gegenbeispiele sind Legion: Hodschas Albanien, Pol Pots Kambodscha, Ceaucescus Rumänien und das heute offensichtlich zum finalen atomaren Amoklauf entschlossene Nordkorea Kim Il Sungs. Aufschlußreich ist vielmehr, daß es gerade die Abtrünnigen des „Sozialimperialismus“ waren, die den Sozialismus mit unmenschlichem Antlitz, die nationale Autarkie und die völkische Geschlossenheit praktizierten. Eben daß die vietnamesischen und kubanischen KPen Agenturen des, im wahrsten Sinne des Wortes: sozialen Imperialismus der Sowjetunion blieben, sorgte dafür, daß das bürgerlich-emanzipatorische Programm der kubanischen und vietnamesischen Befreiungskämpfe überhaupt aufgestellt werden konnte. Nicht die nationale Unabhängigkeit, sondern die übernationale Abhängigkeit von der Existenz eines zweiten Weltmarktes, dem des COMECON, ließ nationale, antikoloniale Umstürze einen Fortschritt in universalistischer Perspektive versprechen: Marx zufolge liegt der Fortschritt der bürgerlichen Epoche darin, daß personale Abhängigkeit durch die von Abstraktionen ersetzt wird; die Befreiung vom latifundista – ob der nun Kontraktor der „United Fruit Co.“ war oder nicht, ist in dieser Perspektive uninteressant – verdiente ihren Namen, weil sie die unmittelbare Unterdrückung durch die abstrakte Abhängigkeit von der – subventionierten – Nachfrage der Sowjetunion ersetzen konnte.
Tatsächlich war der von der Sowjetunion geförderte „Antiimperialimus“ in Kuba und Vietnam kein „echter“: Er war eurozentristisch; er mißachtete die autochthonen Kulturen und bekämpfte sie; er war auf seine Art der durch die Geschichte verlängerte Arm des bürgerlich-idealen Umsturzes weltmarktlich-realer Verhältnisse, Teil einer Art von kompensatorischer Globalisierung. Der Kolonialismus hatte die traditionellen Formen der Ökonomie und der Herrschaft gründlich erschüttert ohne im Gegenzug eine reproduktionsfähige bürgerlich-westliche Gesellschaft zu schaffen; das „anti-koloniale“ Programm von Revolutionären des Schlages eines Ho Chi Minh war nicht die Re-Etablierung traditioneller Borniertheit, nicht die Verwaltung des Elends mittels anti-westlichem Vorurteil, sondern gerade das Gegenteil: Das Versäumte aufzuholen, eine westlich geprägte Rationalisierung der gesellschaftlichen Reproduktionsbedingungen in die Wege zu leiten. Genau deswegen war Uncle Ho eben auch kein Antiamerikaner – obwohl er die allerbesten Gründe dafür hätte reklamieren können, im Gegensatz zum auf Petrodollars sich stützenden Djihadismus, der aber dennoch behauptet, daß das arabische Öl gestohlen würde. Er wußte, daß eine der wenigen gelungenen antikolonialen Revolutionen die amerikanische war; er setzte – u.a. in höflichem Briefwechsel mit Nixon – immer darauf, die Amerikaner von der Ähnlichkeit seines aktuellen Unterfangens mit ihrem historischen überzeugen zu können: „Dem amerikanischen Volk möchte ich folgendes sagen: Der ungerechte Krieg, der jetzt von der Regierung der USA im Süden unseres Landes geführt wird, hat dem amerikanischen Volk viel Geld und Menschenleben gekostet; er hat das Ansehen der USA befleckt. Das amerikanische Volk muß noch energischer kämpfen, damit diesem schmutzigen Krieg ein Ende gemacht und die Ehre der USA gerettet wird und freundschaftliche Beziehungen zwischen unseren beiden Völkern hergestellt werden.“ (Ho Chi Minh 1980, 301; Hrvb.U.K.)
Der ideale Weltmarkt des COMECON konnte auf Dauer im Rahmen des realen Weltmarktes nicht konkurrenzfähig bleiben: Der Ruin des Staatshaushaltes der Sowjetunion war Folge dessen, daß ein ohnehin unterproduktives und damit unterakkumulierendes Segment des echten Weltmarkts auch noch den stotternden Motor eines zweiten, idealen Weltmarkts bilden mußte. Das barg von Anfang an den Konkurs und mit ihm die zukünftige Unmöglichkeit „nationaler“ Befreiung mit halbwegs humanen Resultaten, also einer Befreiung nicht von bürgerlichen Verhältnissen, sondern einer Befreiung in sie hinein. Was die realsozialistischen Austauschverhältnisse in der Peripherie im Falle Kubas und Vietnams zu verhindern halfen, das Praktischwerden antiimperialistischer Pathologie, brütete sie dafür aber im Inneren aus: Die Vorstellung eines autark-autoritären Rußlands, das sich seiner Kostgänger und Parasiten zu entledigen habe, das somit nicht internationalistische, sondern nationale Revolutionen fördern solle; dem Ruin des Staates ging der schleichende Ruin des Leninschen Antikolonialismus voraus.
Kaum etwas dokumentiert das besser als der grundstürzende Umschwung des Verhaltens der Sowjetunion gegenüber Israel einerseits und seinen arabischen Feinden andererseits zu Beginn der 50er Jahre. Die sowjetische Ausrichtung auf säkular-modernisierende Befreiungsbewegungen war 1948 Garant dafür, daß Israel gegen den Widerstand der Mandatsmacht Großbritannien entstehen und die geballte arabische Aggression überstehen konnte: Mit diplomatischer Rückendeckung sowohl der Sowjetunion als auch der USA und mit tschechoslowakischen Präzisionswaffen verhinderten die in Palästina lebenden Juden von der auf Rettung des bröckelnden Empires bedachten ehemaligen Schutzmacht zugunsten guter Beziehungen zur arabischen Welt geopfert zu werden. Daß die Sowjetunion bald darauf ignorierte, daß sie es in der arabischen Welt, insbesondere in Ägypten, in Syrien und im Irak mit genau der Sorte von nationalen Revolutionären zu tun hatte, vor denen Lenin bereits gewarnt hatte, nämlich mit kaum nur in der Wolle gefärbten Moslembrüdern; daß sie, obwohl sie wenige Jahre zuvor selber einen Vorgeschmack vom „Befreiungs“-kampf antiwestlicher Provenienz durch die islamischen SS-Divisionen erhalten hatte, zum Helfershelfer im antijüdischen Krieg wurde, daß sie den Hitler-Stalin-Pakt diesmal als Nasser-Chrustschow-Pakt erneuerte – genau dafür bezahlte sie in Afghanistan eine blutige Zeche und zahlt die russische Föderation in Tschetschenien immer noch weiter.
Angesichts der militärischen Konfrontationen der 70er und 80er Jahre zwischen „Sozialimperialismus“ und genuinem Antiimperialismus hätte man begreifen müssen, daß der Kampf der Völker, den die III. Internationale dem der Proletarier hinzuaddiert hatte, wesensgemäß ein völkischer ist und dies um so offener zu Tage trat, je mehr der zivilisierende Einfluß des krisengeschüttelten zweiten Weltmarktes zurückgeht; aber viele, die sowohl den Sturz Pol Pots durch die wahrhaft aus Gründen der Humanität gebotene vietnamesische Okkupation als auch den antiislamistischen Kampf der Roten Armee begrüßten, halten dem Feind von damals heute unverbrüchlich die Treue, schwören auf Nachhaltigkeit (=Autarkie) und wettern gegen den globalen Tauschverkehr, den „Kulturimperialismus“ und den „Eurozentrismus“. Sie haben darin nichts gemeinsam mit einem Ho Chi Minh und sehr wenig mit Fidel Castro, dafür umso mehr mit Gregor Strasser und Moeller van den Bruck, den deutschen Vorkämpfern und -denkern des nationalen Sozialismus, und mit deren Abkömmlingen im Ungeiste, Pol Pot, Kim Il Sung und sämtlichen Ideologen und Führern der arabisch-islamischen Erneuerung. Gerade letztere genießen insbesondere die Fürsprache und Protektion des deutschen juste milieu, dem pazifistischen Geleitschutz im islamischen Terrorkrieg gegen Liberalismus und Kommunismus.
Dieses milieu, das Kanzleramt und Außenministerium fest in seinen Händen hält, teilt die Ansicht seiner islamischen Schützlinge: Das Weltenübel als Subjekt des reinen, intentionalen Bösen sitzt in Washington und New York (daß Tel Aviv von den deutschen Friedensfreunden nicht immer unmittelbar, sondern bisweilen erst nach größeren Operationen deutscher „Gesinnungslogik“ in diese Aufzählung gestellt wird, ändert an der Sache nichts). (3)Wie der Djihadist alles Elend der islamischen Welt nie auf deren geistige wie soziale Struktur selbst zurückführt, sondern auf den zersetzenden Einfluß des großen und des kleinen Satans, also der USA und Israels,(4) so macht der gewitzte, linke Antiamerikaner nicht den praktischen Antiimperialismus selbst für seine Scheußlichkeit verantwortlich, sondern ausgerechnet die, die dieser zu seinen Todfeinden erklärt hat: die US-Amerikaner. Auf diesem Mist wachsen die stereotyp wiederkehrenden Einwände: Haben nicht die USA die Gotteskrieger in Afghanistan unterstützt? Haben sie nicht den Islamisierungskurs Sadats in Ägypten toleriert? Etc. Verallgemeinert geht das dann so: Sind sie nicht Hauptnutznießer einer Weltordnung, die via Armut und Elend die gruselige Todessehnsucht der Selbstmordattentäter, die sexuelle Paranoia der Steiniger, den religiösen Irrsinn der „Ungläubigen“jäger ursächlich zu verantworten hat? Nur graduell unterscheidet sich solche Scheinplausibilität vom offenen Irrsinn des Djihadisten, des italienischen Globalisierungsfeindes oder des ex-maoistischen Tschetschenenfreundes; auch wenn den „Fakten“ des gewitzten Antiamerikaners die reine Projektivität nicht so überdeutlich auf die Stirn geschrieben steht wie Scharpings „Fakt“ der von Serben gegrillten Föten oder der kollektiven arabischen Überzeugung vom Kinderkannibalismus der Juden, so stammen sie doch aus derselben seelischen Hexenküche.
Gewiß haben die Amerikaner die Mudjahedin bewaffnet, um die Sowjetunion zu schwächen; gewiß hat Israel die Hamas anfangs im Gaza-Streifen gewähren lassen in der damals verständlichen Hoffnung, daß sich PLO und Hamas gegenseitig neutralisieren; gewiß haben die USA in Kyoto nicht unterschrieben, um sich nicht unter UN-Kuratel stellen zu lassen. Aber sie haben weder den Islamismus ursächlich produziert noch die Umweltverschmutzung an sich. Jeder aber, der eine derartige Ursächlichkeit unterstellt, befindet sich in den Gefilden des Antisemitismus; ebenso wie jene, die nach dem 11.9. Verständnis für die sozialen Ursachen aufbrachten, aber im selben Atemzug die soeben Umworbenen von der Urheberschaft freisprachen und „amerikanische Spuren“ verfolgten. Sie wiederholen, was schon die Eltern und Großeltern vormachten: In einem den Nationalsozialismus bewundern und seinen Gegnern die Verantwortung für ihn zuschieben. Das „Denken“ in Vorurteilen richtet sich nicht mehr nach dem Satz vom ausgeschlossenen Dritten, wie Adorno an den Nachkriegsdeutschen diagnostizieren mußte: „Zuweilen werden die Sieger (i.e. die Alliierten) zu Urhebern dessen gemacht, was die Besiegten taten, als sie selber noch obenauf waren, und für die Untaten des Hitler sollen diejenigen verantwortlich sein, die duldeten, daß er die Macht ergriff, und nicht jene, die ihm zujubelten.“ (Adorno 1973, 12) Es sind jene deutschen Muster der Abdichtung des Nationalsozialismus gegen seine Feinde, die in identischen Wendungen die Spalten, der Jungen Freiheit, der Frankfurter Rundschau und sämtlicher arabischer Zeitungen (5)füllen – leider aber auch die von konkret: das Auseinanderreißen von Handlung und Konsequenz, die Kombination von Verbrecherstolz und Straffreiheitsforderung, das (gerne verschwörungstheoretische) Verantwortlichmachen des Opfers für das, was ihm widerfuhr, allgemein gesprochen, das Verschwindenlassen einer Handlung in ihren Bedingungen, das Umwandeln des so, aber auch anders handeln könnenden Subjekts in das verantwortungsfreie Instrument einer sozialen Zwangsläufigkeit, an der aber wieder böse Mächte schuld haben; Das geht dann gewöhnlich bis zu dem Punkt, an dem in deutscher Verdrehung nicht Mohammed Atta, sondern eigentlich George Bush das WTC einstürzen ließ.
Wie sich der Nationalsozialismus den Liberalitätsjuden herrichtete, als Verantwortlichen für die Widersprüche und Zerfallserscheinungen der Moderne und zugleich als Projektionsfläche für die seelisch wie historisch archaischen Idiosynkrasien des Antijudaismus, so richtet sich heute die auf den antiglobalistischen Hund gekommene Sozialdemokratie samt ihrer esoterischen Juniorpartner die USA her: Dem Antiamerikaner ist die empirische Politik der USA ebenso gleich wie dem Antisemiten das empirische Handeln des Juden. Alles, was überhaupt noch selektiv an Faktischem wahrgenommen wird, ordnet sich dem Vorurteil unter. Dieses aber sucht begierig nach Bestätigung; so erfahrungsunfähig der Antiamerikaner ist, so krankhaft neugierig ist er in seiner Suche nach geheimnisvollen „Fakten“. So starr wie das Vorurteil ist, so flexibel und austauschbar sind die Splitter und Fetzen, mit denen man das Vorurteil kostümiert. Was auch immer die Themen sein mögen, das Drehbuch steht vorher fest: Die Umweltverschmutzung wird nach dem Muster der jüdischen Brunnenvergiftung thematisiert: Amerikaner zerstören das Weltklima. Der Welthunger wird nach dem Muster der jüdischen Raffgier thematisiert: Die Amerikaner tun nichts gegen die schlechte Ernährungslage, sondern profitieren noch davon. Selbiges gilt für die Arbeitslosigkeit und die kriselnde Staatswirtschaft: Ging das mit dem High-Tech und den Börsen nicht in den USA los? Die amerikanische Außenpolitik schließlich – nun, „hinter allem steckt der Jud’“: Sind sie es nicht doch selber, die die nicht abreißen wollende Kette von Massakern in der westlichen Welt anzetteln; die CIA, der Mossad? Und wenn es die USA nicht direkt waren, so eben indirekt: Da sie die Welt beherrschen, die Luft vergiften, die Juden schützen, indigene Kultur und Moral untergraben – was bleibt den Terroristen dann anders übrig als Touristen in die Luft zu sprengen!
Antisemitismus unterstellt, was er selber betreibt und vorhat, den Juden als Motiv und Praxis. Und da spricht der deutsche Antiamerikanismus eine deutliche Sprache von dem, was er selber gern täte, aber nicht kann, und deswegen bei seinen arabisch-islamischen Schützlingen, den Erbverwaltern des Nationalsozialismus, umso mehr goutiert, protegiert und alimentiert. Der Vorwurf an die USA, daß sie ihre „Kultur“ der übrigen Welt zwangsverordnen möchten, daß sie rassistisch und intolerant seien, daß sie allein auf Raub und Eroberung aus wären; all das beschreibt exakt die Wesenszüge des Djihadismus: Das Ziel der islamischen Welteroberung; das Ziel, alle Geschichte vor der (prospektiven) Islamisierung zu tilgen, weil sie nichtswürdig und gottlos gewesen sei; die Überzeugung vom Herrenmenschentum der Moslems, inbesondere des Volks des Propheten; der Haß auf (nicht nur westliche) Musik, Malerei und Lyrik. Und a propos Raub: Der Irak soll nach landläufiger linker Meinung deswegen im Visier der USA stehen, um ihn seines Öls zu berauben (zur Deckung von Haushaltsdefiziten, wie ein besonders Ausgeschlafener jüngst meinte). Bezeichnend, daß so nicht die gegenwärtige Politik der USA gegen den Irak beschrieben wird, sondern das, was der Irak selber vor zehn Jahren mit der Okkupation Kuwaits bezweckte.
Genuin antisemitisch ist es, sowohl die objektive Unmöglichkeit krisenfreier Selbstregulation im System des Warentauschs wie auch die pathogenen subjektiven Reaktionen darauf, die sich im Antiimperialismus ein geschlossenes Wahnsystem geschaffen haben, einem intentional handelnden, aber seine Absichten fast perfekt tarnenden Machtzentrum zuzuschieben: Die Geheimadresse, die das Kapital angeblich haben soll, ist die Anschrift der „Weisen von Zion“. Von der Verantwortung für seinen Antisemitismus und den seiner Schützlinge drückt man sich dadurch, daß der angeblich terrorverursachende elende Zustand der Welt doch wiederum von den USA verantwortet werden müsse. Die Abwehr des an sich Selbstverständlichen, daß nicht die Armut oder die Umstände Bomben legen, gilt Deutschland gar als besonders gescheit: Damit schreibt sich die schreckliche Lebenslüge der Deutschen fort, daß am Nationalsozialismus Versailles und die Arbeitslosigkeit schuld seien, also die Reparationsforderungen der Alliierten nach dem ersten Weltkrieg in letzter Instanz für die Ermordung der europäischen Juden im zweiten verantwortlich wären; wie sehr solche generalisierte Verantwortungs- und Gewissenslosigkeit heute deutsche Ideologie und politischen Islam eint, merken wenige Deutsche. Dafür aber hat George Bush Lunte gerochen: Warum sonst sollte er ausgerechnet den Deutschen Bundestag daran erinnern müssen, daß Kampf gegen den Terror eben Kampf gegen Terroristen sein muß?
Der Antiimperialismus ist ein Meister aus Deutschland: Die Vertständnisinnigkeit, ja die kaum verhohlene Begeisterung, die insbesondere das sozialdemokratisierte, deutschfreundliche Europa dem brachialen Antisemitismus und dem zivilisationsfeindlichen Kollektivismus, wie ihn der Djihadismus propagiert und praktiziert, entgegenbringt, läßt nur einen Schluß zu: Der antiwestliche Krieg spricht ihm aus der Seele. Im Djihadismus – mehr noch als schon im zapatistischen Loblied auf indigenes Hinterwäldlertum – findet es alle Ingredienzen des historischen „deutschen Weges“ (Schröder); jene Ingredienzen, die von Beginn an das ausmachen, was deutsch ist: die Installation des Kapitalismus nicht durch sondern gegen das Bürgertum; Konkurrenzfähigkeit ohne Krise, Frieden ohne Freiheit, Gemeinschaft statt Gesellschaft, die Feindseligkeit gegen die Individuation, die Verteidigung der Regression als höhere Kulturstufe; allgemein gesagt: der Affekt gegen das Fremde, Unordentliche, Vermischende, gegen Liberalismus, Tauschbeziehungen, Abstraktheit, Kritik und Aufklärung, und die selbstbezügliche Liebe zum Hergebrachten, Kindlichen, Vorbegrifflichen, zur fraglosen Autorität. K.H. Bohrer hat recht, wenn er die historische Parallele zieht zwischen dem „guten Nazi“ und dem heutigen Friedensfreund: „Der gute Deutsche ... nahm den Westen und sich selbst gar nicht als Zivilisation wahr, sondern empfand nur ziemlich unartikuliert Westlichkeit als Weltlichkeit, Oberflächlichkeit, Grausamkeit und Arroganz. Der gute Deutsche sympathisierte schon seit langem mit den Kolonialvölkern gegen die Kolonialherren, wobei vornehmlich die Briten zum Fokus seiner moralisierenden Animosität wurden. Und die Amerikaner zogen bald gleich.“ (Bohrer 2002, 1043)
Dieses Ressentiment, das den genuinen Antiimperialismus zur Gänze beschreibt, wirkte in West- und Ostdeutschland untergründig, aber unausrottbar fort; war es im Westen der außerparlamentarischen Opposition vorbehalten, das offensive Bekenntnis zum Deutschtum in Form von Frieden, Ökologie und Esoterik wieder salonfähig zu machen, so amalgierte es im Osten von Beginn an mit dem verfallenden Internationalismus, gut kenntlich aber in dessen widerlichstem Programmpunkt: dem Antizionismus. Anders verhielt es sich bei den engsten Verbündeten: In beispielloser Weise tolerierten die Siegermächte die vollständige Rehabilitierung des Nationalsozialismus; der ursprünglich als Kriegsverbrecher angesehene Mufti von Jerusalem reüssierte als Sprecher der palästinensischen Nationalbewegung ebenso wie „Mein Kampf“ zur Pflichtlektüre; die Führer der nationalen Revolutionen in Arabien stammten schließlich aus den Kaderschmieden des Djihadismus und damit trug ihr Antiimperialismus jene Züge, die aus der Mischung von Moeller van den Brucks „Das Dritte Reich“ und Al-Bannas „Industrie des Todes“ resultieren: „Das faschistische Wunschbild heute verschmilzt ohne Frage mit dem Nationalismus der sogenannten unterentwickelten Länder ... Einverständnis mit denen, die in der imperialistischen Konkurrenz sich zu kurz gekommen fühlten und selber an den Tisch wollten, drückte schon während des Krieges in den Slogans von den westlichen Plutokratien und den proletarischen Nationen sich aus. Ob und in welchem Maß diese Tendenz bereits eingemündet ist in den antizivilisatorischen, antiwestlichen Unterstrom der deutschen Überlieferung; ob auch in Deutschland eine Konvergenz von faschistischem und kommunistischem Nationalismus sich abzeichnet, ist schwer auszumachen.“ (Adorno 1973, 21) Was 1959 noch Befürchtung war, ist mittlerweile Realität; was Adorno unter „kommunistischem Nationalismus“ faßt, gilt für das, was empirisch unter Kommunismus firmierte: Der barbarische Sozialismus in einem Land, der aufs völkische Ressentiment heruntergekommene Begriff vom Proletariat. Zwischen ihm und dem Nationalsozialismus bestand grundsätzlich ideologische Einigkeit: Beide haßten im Namen des vorgeblich Unmittelbaren, des Volks, der Nation und der Arbeit, den gleichen Gegner: den Liberalismus; was sie sich wechselseitig vorwarfen, ist, nicht das zu sein, was sie waren, sondern Tarnformen eben jenes Liberalismus.
Was der deutsche Antiimperialismus an ihm haßt, ist nicht das, worauf die politische Praxis des organisierten Liberalismus im Spätkapitalismus mal mehr, mal weniger, letzten Endes aber doch hinausläuft: auf die autoritäre Bändigung der Massen bei Kürzung ihrer staatlichen Apanage – denn das ist sein eigenes Programm. „Liberalismus“ steht als Chiffre: Für die Kränkung des solipsistischen Größenwahns der in scheinbar naturgegebenen Gemeinschaften in gottgegebener Hierarchie Lebenden; für den Einbruch des Abstrakten in die ganz und gar nicht heile Welt des Naturwüchsigen, den Sturz der alten Idole und Privilegien, der alten Geborgenheit im Schrecken, der alten Subalternität. Der faktische Kolonialismus bot dieser Sicht noch einige Respektabilität, wenn diese sich auch schon nicht auf Marx berufen kann, der „die Resultate der britischen Kolonialverwaltung in Indien“ auf keinen Fall rückgängig gemacht wissen wollte.
Daß aber nach dem Ende des Kolonialismus, im Zeitalter des einen Weltmarktes, weiterhin vom Imperialismus im Sinne von Überwältigung und Raub schwadroniert wird, zeigt, wie sehr diese Rede sich schon immer mehr auf innere Geisteszustände als auf äußere Fakten stützte. Die Vorwürfe, die die „antiwestliche deutsche Überlieferung“ gegen den Liberalismus (= Imperialismus) hegt, sind absolut identisch mit denen des Djihadismus und des Antiglobalismus – nur liegt der Schwerpunkt des Hasses gegen die westliche Führungsmacht, die das zersetzende Prinzip verkörpert, früher auf England, heute auf Amerika: Spengler forderte den „Kampf gegen das innere England“, die „unsichtbare englische Armee, die Napoleon zurückgelassen“ habe; er definierte den Liberalismus als Aufstand der großstädtischen Mächte des Geldes und des Geistes gegen Blut und Tradition, die „Hemmungen des erdverbundenen Lebens“; er untergrabe Kulturen und Religionen, ersetze Gemeinschaft durch „formlose“ Gesellschaft; Moeller sah ihn als „moralische Erkrankung“, an dem die Völker zugrunde gehen, ja „die Selbstauflösung der Menschheit“ drohe (vgl. Breuer 1995, 51 bzw. 54). Im Jahr 2002 klingt dasselbe dann so: „In Zusammenarbeit mit den Juden ist Amerika der Anführer des Verfalls und des Zusammenbruchs der Werte, sei es der moralischen, der ideologischen, der politischen oder der ökonomischen Werte. Es verbreitet Abscheulichkeiten und Lasterhaftigkeiten, die es mit Hilfe von minderwertigen Medien und widerlichen Lehrplänen unter die Menschen bringt.“ (vgl. Küntzel 2002, 129) Hätte Abu Geith, Sprecher der Al-Quaida, statt „Juden“ Israel gesagt, der Beifall der no globals, der auf Weltmaßstab angewachsenen deutschen Lebensreformbewegung, wäre ihm allenthalben gewiß.
Aus diesem Haß auf den Liberalismus allerdings ergibt sich zwangsläufig eine weitere Gemeinsamkeit zwischen „konservativer Revolution“ und „islamischer Erneuerung“: fanatischer Antikommunismus. „Der Marxismus erscheint stets im Gefolge des Liberalismus als dessen Erbe oder Partner.“ (Marcuse, 21) Die Motivation der Gotteskrieger ist dieselbe, ob sie nun die Verderbtheit und internationale Schrankenlosigkeit des „Sowjetimperialismus“ 1980 in Afghanistan bekämpften oder die des „US-Imperialismus“ zwanzig Jahre später. Hierin ist der Wahn konsequent und auf seine Art hellsichtig: Der Kampf gegen die Resultate jenes Einbruchs des Abstrakten, Gleichmachenden, Unnatürlichen, Eigenschaften, die dem allgemeinen Äquivalent, dem generalisierten Tausch, dem Geld eignen, ist zugleich einer gegen die – in dieser Form notwendig negative – emanzipatorische Gewalt desselben. Indem der Kommunismus diese unnatürliche Gleichmacherei nur in der Hinsicht zu bekämpfen bestrebt ist, als daß er sie über ihre eigene Beschränkung hinaustreiben möchte und auf den Verein freier Menschen zielt, erscheint er den Lobrednern von Unterwerfung und Entsagung als eine Art Hyperliberalismus.
Das ist die Sorte Antikapitalismus, die sich in der antiamerikanischen Manie erschöpft. Solche Feindschaft gilt nicht den konstitutiven Verkehrsformen des Kapitals, nicht dem Eigentum und der Lohnarbeit, sondern der Freizügigkeit, die dieser Verkehr voraussetzt und produziert. Nicht, daß diese Freizügigkeit nur ein trügerischer Abschlag auf die Freiheit der vereinten Menschheit ist, stört sie, sondern, daß die eine zur Voraussetzung der anderen werden könnte. Die Effekte, die der generalisierte Tausch auf dem Weltmarkt zeitigt, Elend und Unterentwicklung, sind den autarkistischen Freunden des Kulturschutzes keineswegs ein Dorn im Auge: Im Gegenteil streben sie danach, diesen Effekten den revolutionären Stachel zu ziehen, geistiges und materielles Elend im pseudotraditionellen Gewande zu verfestigen und zu verewigen. Ihr Lob auf Armut und Dummheit, ihr Lob des Analphabetismus, ihr Lob der einfachen Ernährung und Kleidung, ihr Lob archaischer Hierarchien und sexueller Sinnesfeindlichkeit entspringt dem Haß auf dem Weltmarkt an sich, auf die zwar von ihm verhinderte, aber doch allein ihm inhärente Möglichkeit einer aufgeklärten Weltgesellschaft. In diesem Sinne sind Antiamerikanismus und Antikommunismus ein und dasselbe.
Hatten Khomeini, Afghanistan und die erste Intifada für alle sichtbar bewiesen, was es mit der „nationalen Befreiung“ auf sich hat, so gab es mit dem Zerfall der Sowjetunion überhaupt kein Halten mehr. Was der „echte“ Antiimperialismus immer schon, sei es aus Goebbels’ oder Pol Pots Munde, an Moskau und Washington zugleich adressiert hatte: für den Verfall der Sitten, des Althergebrachten, der regressiven sozialen Sicherheiten, den Einbruch der Welt ins Dorf verantwortlich zu sein, richtete sich nun allein an die Adresse der Vereinigten Staaten (und Israels); der einstmalige Internationalismus versöhnt sich mit der nationalen Revolution. Was das für den Freund des Kommunismus bedeutet, ist klar: Erstens, wer Uncle Ho ein freundliches Angedenken behalten hat, geht auf keine Friedensdemo für den Milzbrandonkel Saddam. Zweitens, George Bush kann selbst bei schlechtestem Willen nicht halb so antikommunistisch sein wie der Subcomandante Marcos.
Uli Krug (Bahamas 40 / 2002)
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