Titelbild des Hefts Nummer 40
Deutschland erklärt Amerika den Frieden
Heft 40 / Winter 2002
Abonnieren / Bestellen
Titelbild des Hefts Nummer 40

Deutschland erklärt Amerika den Frieden

Heft 40 / Winter 2002

SPALTE3-AKTUELL-DATUM / SPALTE3-AKTUELL-RUBRIK

SPALTE3-AKTUELL-TITEL

SPALTE3-AKTUELL-TEXT

Inhalt des Hefts Nr. 40

Man ist im Gespräch. In Leipzig oder in Duisburg, von Berlin ganz zu schweigen, hat man die Führung bereits übernommen – andere Städte stehen kurz vor dem Fall. Die Antideutschen mit ihrem „Zentralorgan“ BAHAMAS haben sich nach Jahren unermüdlicher Agitation an die Spitze der radikalen Linken gesetzt. Die AntiFa ist schon mehrheitlich antideutsch, reihenweise unterschreiben die verbleibenden Gruppen Kapitulationserklärungen. Die Jungle World ist nicht länger plurales Debattenorgan – der antideutsche Zugriff würgt jede freie Aussprache ab. Hören wir dazu Wolf Wetzel, der mit anderen Wölfen soeben ein Buch namens „Krieg ist Frieden“ im Unrast Verlag veröffentlicht hat: „Wer Lust an (psychoanalytischen) Spiegelungen hat, könnte verschwörungstheoretisch antworten und ein antideutsches Kartell aufdecken: mit BAHAMAS als Zentralorgan, Jungle World als pluralistische Vorfeldpublikation, antideutsche AutorInnen als Führungskader, einzelne Antifa-Gruppen als Interventionstruppen – und nicht zu vergessen mit konkret als aktuelles antideutsches Aussteigerprogramm und Reha-Zentrum für ehemalige Kriegskoalitionäre.“ (www.gegeninformationsbüro.de) Als er seinen Beitrag ins Netz gestellt hat, konnte er noch nicht ahnen, daß die Übernahme von konkret durch antideutsche Bellizisten nur noch eine Frage der Zeit war. Der konkret-Herausgaber hat, wie in der BAHAMAS Nr. 37 ultimativ gefordert, nachgegeben und den Redakteur Elsässer hinausgeworfen. Ab jetzt heißt es auch in der Hamburger Ruhrstraße „Sherry statt Sharia“ und Hermann Gremliza läßt George W. Bush endlich einen guten Mann sein.

Eine schöne Karriere. Und in diesem Sinne beglückwünscht sich die Redaktion zum zehnjärigen Bestehen und der vierzigsten Ausgabe ihres Blattes. Eine Geburtstags-Party im Kreuzberger SO 36, auf der die BAHAMAS beweisen wird, daß die Berliner Gruppe Fels Unrecht hat, wenn sie von sich und den anderen globalisierungskritischen Antisemiten behauptet, „wir sind jung, wir sind viele, und wir hören die bessere Musik!“, ist bereits angemeldet. Die Antifa Aktion Berlin (AAB) macht den Ordnungsdienst und wird alle Palitücher konfiszieren.

Woran liegt so ungeahnter Erfolg? Wolf Wetzel weiß es: „Und noch etwas besticht ganz gewaltig in der antideutschen Weltsicht: Sie ist eindeutig, klar wie ein gerader Strich von der deutschen (Nazi-)Vergangenheit zum Horizont des bald Drohenden gezogen, ohne Bedenken, Brüche, Widersprüche, Zweifel und Ungewissheiten – und Scham vor historischen Relativierungen.“ Doch noch regt sich Widerstand, noch gibt es Wetzel und seine L.U.P.U.S.-Gruppe: „Wir lehnen es entschieden ab, die US-Alliierten damit zu beantragen, diese reaktionäre Gegnerschaft zum ,Westen‘ dem Erdboden gleich zu machen und stehen den Fragen erst einmal rat- und hilflos gegenüber. Wie könnte unsere eigene Gegnerschaft aussehen? Mit wem könnten wir unsere Feindschaft teilen?“ Daß sie ihren Analphabetismus mit der Mehrheit der deutschen Bewegungslinken teilen, flüstert ihnen schon einmal die BAHAMAS-Redaktion. Aber weiter: „Wir teilen die Kritik an einem Antiamerikanismus und haben Angst, (wieder und anders) von Imperialismus zu sprechen. Wir spüren das heillose Durcheinander vieler Überlegungen, die Unmöglichkeit, diese tragfähige Analyse und Strategie zu übertragen. Uns fehlt eine Praxis, in der unsere Gegnerschaft erlebbar wird und an der die Entwicklung einer Theorie Anteil hat.“ Therapeutisch formuliert, muß zuerst die Angst vor den Verboten überwunden werden, die, „gesteuert von einem ,antideutschen‘ ideologiekritischen Reduktionismus“ (Robert Kurz, konkret 1/03), das Überich ausspricht. Danach muß allerlei „Durcheinander“ so geordnet werden, daß „eine Gegnerschaft gegen die US-Allierten“ und andere Antideutsche praktisch „erlebbar“ wird.

Seit November gibt es dazu in Hamburg reichlich Gelegenheit. Dort hat man in Polizei und Innensenator einen erlebbaren Gegner. Und zu verteidigen gibt es auch etwas: Bauwagen, in denen nebst Kanonenöfen und Hunden vegane Palituchträger hausen. Mühelos entwickelt sich eine Theorie, wonach das Bewohnen von Bauwagen kein menschenunwürdiger Zustand und solches Hausen nicht gegen bezahlbaren Wohnraum sofort aufzugeben sei, sondern vielmehr für wiedergewonnene Freiheit mitten in der Kälte der Städte stehe. Inzwischen reist die linksradikale Szene wegen Bambule nach Hamburg, um Gegnerschaft zu erleben. Obwohl sich eigentlich nicht mehr als die antideutsche Erkenntnis einstellen will, daß Leute, die Wagenburgen verteidigen, für eine Aufhebung der kapitalistischen Vergesellschaftung in kommunistischer Absicht nicht zur Verfügung stehen, ist man sich mit der AAB darin einig, daß die Bewegung das Ziel zu sein hat: „Ein kurzer Blick auf die Geschichte linker Kämpfe reicht aus, um sich daran zu erinnern, dass es noch nie ,reine‘ Bewegungen gab.“ (Phase 2, 1/03) Schließlich läßt sich auch mit Leuten, die bestenfalls einmal einen Tauschring aufmachen werden, der Coupons statt echtem Geld ausgibt, und sich so der barbarischen Seite des Kapitalismus völlig ausliefern, wenigstens Gegnerschaft erleben. Daß man in solchen Gemeinschaften sicherlich nicht konkret abonnieren wird, weil es teuer ist und man es nichts als lesen kann, liegt auf der Hand. Die Filmversion der neuen antiamerikanischen Aboprämie „Stupid White Men“ von Michael Moore wird man, kaum daß es ein bißchen wärmer ist, im Bambule-Freilichtkino zeigen.

Eine „Weltansicht“, die „eindeutig und klar wie ein Strich“ ist wie die antideutsche Kritik des Antisemitimus und des Antiamerikanismus, schätzt man auch in der „publizistischen Vorfeldorganisation“ der BAHAMAS nicht. Dort macht man, um „produktiver Brüche und Widersprüche“ willen, die man braucht, um sich nicht festzulegen, Bambule in den eigenen Seiten und druckt mal so nebenbei ein antisemitisches Dossier. Und auch der AAB-Saalschutz für die BAHAMAS-Party wird wohl ausfallen. Die Antifas müssen nämlich noch ein langes Papier darüber schreiben, warum sie als Deutsche Israel lieber nicht als faschistischen Staat bezeichnen wollen, es aber echt okay finden, wenn die dänischen und italienischen Genossen das wegen ihres nicht-deutschen „Sprechortes“ anders sehen. So gelangt man von der erlebten Erfahrung gemeinsamer Gegnerschaft gegen die US-Imperialisten zu einer sinnstiftenden Theorie, die da lautet: „No Bombs, No War, No Capitalism“. Denn man weiß ja: „Das häufigst angeführte Argument, die neue Antikriegsbewegung beherberge viele keineswegs emanzipatorische Kräfte, ist so richtig wie für sich bleibend unbedeutend.“ (AAB in Phase 2, 1/03)

    • Wenn sich Islamisten und Feministen unter der Parole Nieder mit der Schönheit! sammeln, wird aus einer Miss World-Wahl ein subversiver Akt, Natascha Wilting.
    • Warum Onkel Ho nichts für die deutsche Friedensbewegung kann, erklärt Uli Krug in Antiimperialismus und Antiamerikanismus.
    • Wir als Deutsche dürfen leider nicht zum Boykott Israels aufrufen. Ihr als Dänen tut Euch da leichter, Tina Heinz.
    • Wenn deutsche Medien eine israelische Friedensbewegung als Kriegspartei für ein freies Palästina präsentieren, dann ist immer Gush Shalom gemeint, Ingo Way.
    • Ein anderes Europa ist möglich – so betitelte das Europäische Sozialforum in Florenz seine Kriegserklärung an die USA und Israel, Tina Heinz.
    • Eine gemeinsame Kundgebung für den Frieden wurde ein Wiedersehen in Grafenwöhr von AntiFa und NPD dann doch nicht, Redaktion Bahamas.
    • Mit Hate Letters antworteten deutsche Intellektuelle ihren amerikanischen Kollegen, Uli Krug und Bernd Volkert.
    • Unsere Mauern brechen, unsere Herzen nicht. Justus Wertmüller über den deutschen Weihnachtsbestseller Der Brand.
    • There are no limits to Islam, meinen die tschetschenischen Djihadisten. Deutsche Geostrategen stimmen dem zu, Thomas Becker
    • In der Unterstützung antikolonialer Befreiungskämpfe sahen die Deutschen schon immer die Wege des Sieges für die deutsche und die islamische Sache, Karl Nele.
    • Rassen- und Seelenverwandtschaft mit den Afghanen entdeckten die Deutschen schon lange vor ihrem UN-Einsatz. Arier am Hindukusch von Horst Pankow.
    • Ein Kurswechsel findet nicht statt, versprach der Herausgeber und behält leider recht. Justus Wertmüller über den Abschied Hermann Gremlizas von Jürgen Elsässer und Karl Kraus.
    • Biedermann und Übermensch. Über Peter Sloterdijks Streben nach geistiger Führerschaft in einem runderneuerten Deutschland schreibt Manfred Dahlmann.
    • Wenn man Diskurs-Linken nachweist, daß sie antisemitische Texte schreiben, denunzieren sie ihre Kritiker als antideutsches Rollkommando. Mut. Klartext. Jungle World. Eine eigene Intervention und ihre Folgen, Redaktion Bahamas.
    • Anästhesie des Widerstands. Der 15. Teil.

SPALTE3-AKTUELL-RUBRIK

SPALTE3-AKTUELL-DATUM


SPALTE3-AKTUELL-TITEL


SPALTE3-AKTUELL-TEXT

Frühere Aktivitäten sind im Aktuell-Archiv aufgeführt. Dort gibt es auch einige Audio-Aufnahmen.


Zum Aktuell-Archiv

Alle bisher erschienenen Ausgaben der Bahamas finden Sie im Heft-Archiv jeweils mit Inhaltsverzeichnis, Editorial und drei online lesbaren Artikeln.


Zum Heft-Archiv

Reprint Band 2

A1 Plakat

Für Israel

gegen die postkoloniale

Konterrevolution

Zum Shop

Reprint Bände

Reprint Bände

Nachdruck von

jeweils 10 Heften

Zum Shop

Buch von Justus Wertmüller

Verschwörungen

gegen das

Türkentum

218 Seiten, 15 €

Zum Shop

Bahamas Stofftasche 38 x 40 cm

Stofftasche

38 x 40 cm

Zum Shop

Ansteckbutton 25 mm

Ansteckbutton

25 mm

Zum Shop