Titelbild des Hefts Nummer 97
daß Auschwitz sich nicht wiederhole
nichts Ähnliches geschehe
Heft 97 / Herbst 2025
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Inhalt des Hefts Nr. 97

Editorial 97

„Wir waren von sieben Uhr morgens bis etwa zwei Uhr nachmittags im Bunker, es saßen Menschen auf Menschen. Immer wieder schossen Terroristen in den Raum. […] Niemand sah hin, wenn die Terroristen wiederkamen, denn wenn sie deine Augen sehen, bist du tot. Aber dann war da dieses Mädchen, das nicht aufhören konnte zu weinen. Ein Terrorist fing an, sie anzuschreien: ‚Sei still! Halt die Klappe!‘ Dann rammte er ihr das Gewehr in den Kopf.

Am Anfang dachte ich, es seien nur zwei oder drei Terroristen. Heute weiß ich, dass es etwa 3.000 waren. Sie warfen auch Granaten in den Bunker. Dann fielen kleine Stücke von superheißen Flocken auf meine Schulter, und ich konnte riechen, wie die Haut verbrennt. Aber ich rührte mich nicht. Dann spürte ich nach einer weiteren Granate, dass mein ganzer Körper benetzt wurde, wie unter einer Dusche. [...]. Ich öffnete ein Auge und sah, dass es Blut war. Ein Mann war getroffen worden, und das Blut spritzte auf mich. […] Erst als jemand den Namen einer Frau rief, die im Bunker war, wussten wir, dass wir gerettet waren. Ich konnte aber nicht aufstehen, wegen des toten Körpers. Etwas vom Schlimmsten war, dass es keinen Boden gab – nur tote, zerschmetterte Körper. Ich ging also hinaus in die Freiheit, aber musste über die Menschen gehen, die nicht überlebt hatten. Und das wars. Elf Menschen aus dem Bunker haben überlebt, von ungefähr 50. […] Ich weiß nicht, was ich noch sagen soll.“

Das ist das Zeugnis von Yuval Raphael, die ein böses Schicksal am 7. Oktober 2023 auf das Supernova-Festival verschlagen hat. Es ist die gleiche Yuval Raphael, die auf dem diesjährigen Eurovisions Song Contest in Basel für ihr Land den zweiten Platz und im public voting mit überwältigender Mehrheit sogar den ersten belegt hat.

„Ich weiß nicht was ich noch sagen soll“, das soll eigentlich heißen: Jetzt müsste doch dem letzten Israelkritiker klar sein, dass mit Leuten, die dergleichen anrichten und es dann auch noch feiern, keine Nachbarschaft möglich ist – was bis zur bedingungslosen Kapitulation von Führung und Gefolgschaft im Gazastreifen zu gelten hätte. Aber die westliche Welt hat andere Schlüsse gezogen als die jüdische Überlebende. Ihren Repräsentanten ist die bloße Erinnerung an die Untaten vom 7. Oktober Ausdruck „israelischer Propaganda“, die durch den Ausschluss Israels vom Song Contest für alle Zukunft unterbunden werden soll.

Für den Schulterschluss mit dem Mörderkollektiv aus Gaza und ihren moslemischen Fans bedurfte es nur eines Stücks Stoff, das die Jüngeren sich rasch beim Neuköllner Händler für Pogrombedarf besorgt haben, während ihre Eltern es nur aus einer hinteren Ecke des Kleiderschranks herzuziehen brauchten: die Kufiya, das Bluttuch der Judenvernichtung also. Entgegen anderslautender Gerüchte ist Berlin keine weltoffene Stadt, obwohl man auf der Straße alle westeuropäischen Sprachen hören kann: Spanisch, italienisch, griechisch, französisch, um nur die Landessprachen der am meisten antisemitischen Nationen Europas zu nennen. Diese Expats genannten Berliner haben eine auffällig größere Vorliebe für das Palituch als die Herkunftsdeutschen und sprechen weit unbefangener aus, was jene sich meist nur unter vorgehaltener Hand trauen: Dass die Juden einen Holocaust an den Palästinensern verübten, weshalb die Unterstützung der Hamas bis zum Endsieg vornehmster Gegenstand internationaler Solidarität sei.

Die da mit Palituch und Melonen-Anstecker durch Neukölln schlendern, sind der Ausdruck der übelsten Tendenzen ihrer Herkunftsländer. Zum Beispiel Italien, wo ihre Eltern und Lehrer zusammen mit Priestern, Gewerkschaftsfunktionären und Krankenschwestern täglich unterm Banner des Kalifats ihren Hass auf Juden herausschreien. Die Paolos aus Bologna und die Francescas aus Turin tun es in Berlin der Mama und dem Papa ganz ungeniert nach. Es muss ein besonderes Vergnügen sein, in der Hauptstadt jenes Landes, das den Holocaust organisiert und exekutiert hat, einen zweiten und nunmehr endgültigen zu proklamieren und sich dabei über die immerhin noch vorhandenen Skrupel vieler Einheimischer feixend hinwegzusetzen. Die Parole Free Gaza from German Guilt ist wahrlich nicht von Arabern erdacht worden.

In den westeuropäischen Ländern erodiert der Mittelstand. Das produzierende Gewerbe wandert ab und der Staat streicht immer mehr Stellen, um den Bankrott wenigstens hinauszuschieben. Unter dem Banner Palästinas entsteht ein Bündnis zwischen der abstiegsgefährdeten Mittelklasse und den Stichwortgebern des Islam samt seinen lumpenproletarischen Fußtruppen – wie in Frankreich und wenn es nach Ferat Kocak und seiner Truppe geht, auch in Neukölln. In Italien kommt man sogar weitgehend ohne den konkreten islamischen Bündnispartner zurecht, hier reicht es aus, wenn er im Geiste als das palästinensische Märtyrervolk mitmarschiert. Zum Beispiel vor einigen Tagen, als die Gewerkschaften in Solidarität mit Greta Thunbergs Gazaflotte den Generalstreik ausriefen.

Nein, Berlin ist nicht bunt, sondern so grau wie die Legionen queerer, antifaschistischer und selbstredend kreativer Unmenschen, von denen in der Neuköllner Innenstadt im Frühjahr bis zu 40 Prozent antisemitisch gewählt haben – und zwar nicht die AFD.

Restiamo umani!, lasst uns Mensch bleiben!, rufen ihnen Paolo und Francesca aufmunternd zu und beziehen sich dabei auf eine Parole des glühenden Israelhassers Vittorio Arrigoni, der 2011 von palästinensischen Salafisten im Gazastreifen abgeschlachtet wurde. Das Gedenken an diesen Verblendeten ist in Italien nicht etwa Anlass, endlich aus dem Bündnis mit dem Islam auszubrechen, im Gegenteil: Arrigoni wird dort als Märtyrer im Endkampf gegen Israel gefeiert, den man Seit an Seit mit seinen Mördern führt.

Lasst uns diesen Humanisten und ihrer Volksgemeinschaftsideologie mit allen Mitteln heimleuchten, zu denen Hämmer und Teleskopschlagstöcke niemals gehören dürfen! Vergessen wir dabei nicht, dass sie woke, also besonders autoritär sind und dann, wenn sie auf energischen Widerspruch stoßen, sehr klein werden und nach der Mama rufen. Wohlgemerkt nordirische Fußballfans haben am 6.9.2025 in Kölln den Teilnehmern einer Pro-Palästina-Demo gezeigt wie es geht, als sie einen Fan-Gesang mit den lyrics „You can stick your Palestine up your hole“ anstimmten.

Vergessen wir auch das nicht: Es gibt auch Europäer zu Hunderttausenden, die sich von ihren fiesen Regierungen und noch fieseren Meinungsmachern nicht dumm machen lassen. Europäer, denen Juval Raphaels Schicksal nahe gegangen ist, weshalb sie am 17. Mai beim Eurovison Song Contest für Israel gestimmt haben.

Dieser Text wurde als Redebeitrag der Redaktion Bahamas auf der Kundgebung „Gegen die linksislamistische Mobilmachung“ am 5.10.2025 vor dem Rathaus Neukölln gehalten.

    • Gaza – ein Déjà-vu in Deutschland? , fragt sich Jonas Dörge angesichts des verdächtig nach Selbstgespräch klingenden Mitleids, das die Hamas-Gefolgschaft hierzulande erfährt. Was die Deutschen als Opfer der Nazis mit den Palästinensern als Opfer der Hamas verbindet.
    • Wegen des Verbots des Palituches auf ihrem Gelände stand die Gedenkstätte Buchenwald im Kreuzfeuer der Kritik. Richard-Hellmut Stoenescu und Kevin Holfeld über die Hintergründe sowohl des Verbots als auch seiner Kritik.
    • Frauke Brosius-Gersdorf has great Genes. Wieso Ingo Donnhauser mit diesem Urteil über die Kandidatin für das Bundesverfassungsgericht nur deren eugenischen Maßstab der Neubewertung der Menschenwürde anlegt.
    • Pizza, Pasta, Pogrom. Eine Revue des Grauens über den grassierenden Antisemitismus in Italien nach 10/7. Lisa Wegenstein
    • Der antisemitische Sturm, der in Griechenland nach dem siebten Oktober von der Linken entfacht wurde, unterscheidet sich in Ziel und Inhalt kaum mehr von den Neonazis. Ein Länderreport der Gruppe gegen Antisemitismus in Griechenland.
    • Warum Die traurigen Augen der Maja T. Sinnbild eines globalen Antifaschismus' gegen die jüdische Zivilisation sind. Justus Wertmüller über den Verrat an der Aufklärung von Leuten, die sich noch vor kurzem als israelsolidarisch verstanden.
    • Islamo-Gauchisme, so schimpft sich die Liebesbeziehung der Linken mit dem Islam. Michael Fischer über die gesellschaftlichen Triebkräfte des linken Begehrens.
    • Mit Kant gegen Israel, diesen Anspruch erhebt Omri Boehms „radikaler Universalismus“. Benjamin Marschall weist Boehm die falsche Berufung auf Kants Universalismus nach.
    • Das Überleben des jüdischen Staates ist Eine Frage der Souveränität. Was die Entbindung der Demokratie vom Souverän unter dem Label „liberale Demokratie“ bedeutet, erläutert Martin Stobbe am Streit über die Justizreform in Israel.
    • Hegemon vs. Weltsouverän, diese Konstellation bestimmte die Rede des US-Präsidenten vor der UN-Vollversammlung. Sabine Schulzendorf darüber, worin die Stärke des US-Präsidenten besteht und woran seine Kritiker notwendig scheitern müssen.
    • Haaretz versus GHF. Wie und warum die israelische Zeitung Haaretz Lügen über die UN-Alternative Gaza Humanitarian Foundation verbreitete, schildert Oren Masya.
    • Die Gründe, warum Israel queere Aspekte des Hasses auf dem Eurovision Song Contest entgegenschlugen und die israelische Vertreterin dennoch zum Publikumsliebling avancierte, verhandelt Mario Möller.
    • Störfaktor Homos hat Sören Pünjer seinen Beitrag über den notwendigen Kampf gegen den homo-feindlichen Queerfeminismus überschrieben.

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